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RESEARCH PRODUCT

Gruppentherapeutische Behandlung bei beginnender dementieller Erkrankung

Andreas FellgiebelArmin Scheurich

subject

Psychiatry and Mental healthNeuropsychology and Physiological PsychologyCognitive Neuroscience

description

Es liegen nur wenige Studien zur Wirksamkeit von Gruppenpsychotherapie bei beginnenden dementiellen Erkrankungen vor. Deshalb wurde die Arbeit in den größeren Rahmen der empirischen Evidenz von Psychotherapie bei Demenz gestellt. Zusätzlich wurden die Wirkfaktoren der Gruppentherapie (Yalom, 2007) theoretisch auf die Symptome und Probleme der Patienten mit beginnender Demenz bezogen und die therapeutischen Ansatzpunkte wurden abgeleitet. Dieses theoretische Potential der Gruppentherapie wurde mit den Ergebnissen der vorliegenden Studien zu Gruppentherapie bei Demenz und beginnender dementieller Erkrankung abgeglichen. Aus den Gemeinsamkeiten und Unterschieden wurden erste Hinweise auf die Wirksamkeit abgeleitet. Für die Gruppentherapie dementer Patienten zeichnete sich keine durchgängige empirische Unterstützung ab. Wie für die Psychotherapie der Demenz allgemein scheinen spezifische Interventionen wie die Einbeziehung und Psychoedukation der pflegenden Angehörigen und potentiell der Aufbau positiver Aktivitäten auch im Gruppenformat erfolgreich zu sein. Demgegenüber wurden bei beginnender Demenz auch für unterschiedliche inhaltliche Interventionen im Gruppenformat Erfolge beschrieben. Obwohl die wenigen Daten in erster Linie als Ansatzpunkte für die Ableitung klinischer Studien zu werten sind, könnte diese Beobachtung darauf hinweisen, dass die unspezifischen Gruppenwirkfaktoren wie die Ermöglichung sozialer Interaktion und die Relativierung des eigenen Leidens bei Patienten mit beginnender dementieller Erkrankung einen eigenständigen Beitrag zur Überwindung der Einsamkeit und Not leisten können.

https://doi.org/10.1024/1016-264x.20.1.21