6533b857fe1ef96bd12b4d78

RESEARCH PRODUCT

Die Larven der rhachitomen Amphibien (Amphibia: Temnospondyli; Karbon — Trias) The larvae of rhachitomous amphibia (Amphibia: Temnospondyli; Carboniferous — Triassic)

Jürgen A. Boy

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybiologyTriasmedicinePaleontologyTemnospondyliAnatomybiology.organism_classification

description

Basierend auf Untersuchungen anBranchiosaurus, Archegosaurus, Sclerocephalus und anderen Eryopiden wird erstmals eine allerdings nur vorlaufige Charakterisierung der Larven rhachitomer Amphibien versucht. Die Verknocherung des Skelettes beginnt ontogenetisch verhaltnismasig fruh (vermutlich bald nach dem Ausschlupfen) im Schadelbereich, und in ihrem Ablauf sind mehrere deutliche Phasen zu erkennen. Zuerst ossifizieren verschiedene Elemente der Kieferregion (Ober- wie Unterkiefer) und des Gaumens (Pterygoid, Palatinum, Proc. cultriformis). Das dermale Schadeldach bildet sich wesentlich spater, beginnend im medianen Bereich (Nasale bis Postparietale); das Neurokranium bleibt knorpelig. Nodi nicht in alien Einzelheiten geklart ist der Aufbau des Hyobranchialskelettes (insbesondere die Zahl der Hypobranchialia). — Das Postkranialskelett verknochert in ahnlicher Weise wie bei den meisten anderen Tetrapoden. Ungewohnlich ist aber die sehr schwache Entwicklung der Wirbelsaule (vermutlich ein archaisches Merkmal). Die spaten, z. T. schon metamorphosierenden Larven erinnern in ihrer Organisation bereits sehr an die adulten Individuen. Das Metamorphose-Stadium ist im Fossilmaterial nur schwer zu erfassen. Als grobe Orientierungsdaten eignen sich am ehesten das Verschwinden der Kiemenzahnelemente und die beginnende Verknocherung des Hyobranchialskelettes im Bereich der Copula und der Hypobranchialia. In diesem Zusammenhang wird die Ausbildung des metamorphosierten Zungenbeinskelettes diskutiert. Soweit bekannt, gleichen die Rhachitomen in ihrer Larvalentwicklung, speziell der Ossifikationsabfolge, sehr den Urodelen. Diese ahnlichkeit wird auf die den beiden Tiergruppen gemeinsame, konservative und im wesentlichen unspezialisierte Lebensweise wahrend der Larvalperiode zuruckgefuhrt.

https://doi.org/10.1007/bf02985954