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RESEARCH PRODUCT
Bewegungen der Kiefergelenke w�hrend der endotrachealen Intubation
M. DaubländerA. ThierbachM. LippU. Reusssubject
Gynecologymedicine.medical_specialtyAnesthesiology and Pain Medicinebusiness.industrymedicine.medical_treatmentmedicineIntubationGeneral Medicinebusinessdescription
Zwischen der Funktion der Kiefergelenke und der Intubation besteht eine wechselseitige Beziehung: Dysfunktionen konnen ein Intubationshindernis darstellen. Die Intubation kann umgekehrt auch zu Funktionsstorungen im orofazialen System fuhren oder Ausloser akuter Kiefergelenkbeschwerden sein. Eine Aussage zu der nach Aufhebung der physiologischen Schutzmechanismen moglicherweise veranderten Motilitat war bislang nicht moglich. Die Arbeit beschreibt die Anwendung einer Methode zur Erfassung der Kiefergelenkbewegungen sowie typische Befunde wahrend der Intubation. Das Prinzip der elektronischen Achsiographie wurde dahingehend modifiziert, das der Vergleich einer aktiven Mundoffnungsbewegung mit der Intubationsbewegung moglich wurde. Anhand der Ergebnisse von 40 Patienten (orale oder nasale Intubation, Relaxation mit Suxamethonium oder Vecuronium) konnten typische Kiefergelenkbewegungen demonstriert werden: Die Narkoseeinleitung fuhrte zu einer Passivverlagerung nach kaudal, wahrend der Einfuhrung des Layngoskops verblieben die Gelenke in einer reinen Rotationsbewegung (physiologisch: Translationsbewegung). Die Einstellung der Trachea fuhrte zu einer massiven (pathologischen) Distraktion. In einem Fall wurde die Ruptur des Ligamentum laterale dokumentiert. Die Methode erlaubt erstmals die Visualisierung der Kiefergelenkbewegungen wahrend der Intubation. Als potentiell schadigende Momente wurden die unphysiologisch weite initiale Rotation und eine massive Kiefergelenkdistraktion identifiziert. Das Verfahren eroffnet die Moglichkeit, verschiedene Techniken, Medikamente und Instrumente zu untersuchen.
year | journal | country | edition | language |
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1996-10-01 | Der Anaesthesist |