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Schröder gegen Merkel. Wahrnehmung und Wirkung des TV-Duells

Marcus MaurerCarsten Reinemann

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TV-Debatten haben sich weltweit zu einem zentralen Element moderner Wahlkampfe entwickelt. Bereits Ende der 1990er Jahre fanden in mindestens 35 Landern Fernsehdebatten unterschiedlichster Formate statt (Plasser/Plasser 2002: 312). Zwar gab es im deutschen Fernsehen schon seit den 1960er Jahren die „Elefantenrunden“ der Spitzenkandidaten aller im Bundestag vertretenen Parteien. Doch „TV-Duelle“, bei denen nur die Kandidaten der beiden grosten Parteien gegeneinander antreten, haben sich erst seit dem Bundestagswahlkampf 2002 als feste Institution etabliert. Dies wird daran deutlich, dass auch vor der Bundestagwahl 2005 wieder ein solches Duell stattfand und auch vor immer mehr Landtagswahlen TV-Duelle stattfinden, an denen nur die beiden wichtigsten Spitzenkandidaten teilnehmen. Dies war zuletzt beispielsweise in Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Wurttemberg der Fall. Die Bedeutung solcher TV-Duelle ist vielfach belegt: Kein anderes geplantes Ereignis in einem Wahlkampf erhalt so viel offentliche Aufmerksamkeit und kann so starke Wirkungen auf das Image der Kandidaten, die Wahlbeteiligung und die Wahlabsichten entfalten, wie ein TV-Duell (z.B. Racine Group 2002; Maurer/Reinemann 2003; Hofrichter 2004; Klein 2005).

https://doi.org/10.1007/978-3-531-90536-5_9