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RESEARCH PRODUCT

Diskurs zu Morphinbefunden im Autopsieblut nach palliativer Schmerzbehandlung

Lucia PötschGisela Skopp

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyPhilosophymedicinePathology and Forensic Medicine

description

Nach einer Schmerzbehandlung stellt die Beurteilung von Morphin- und seinen Glucuronidkonzentrationen am Leichenblut hohe Anforderungen an einen forensischen Gutachter. Im vorliegenden Beitrag werden wichtige physikochemische Eigenschaften sowie pharmakokinetische Daten der Analyte zusammengestellt und eine kurze Ubersicht des Wissenstands uber die Pharmakokinetik von Morphin gegeben. Die Durchsicht klinischer Untersuchungen ergab eine grose Bandbreite therapeutischer Morphindosierungen und eine hohe Variabilitat aller pharmakokinetischer Parameter. Auf die Auswirkungen einiger Einflussfaktoren wie Applikationsweg, Applikationsfrequenz, ¶Alter und Allgemeinzustand sowie Leber- und Nierenfunktionsstorungen wird naher eingegangen. Die Vor- und Nachteile analytischer Nachweismoglichkeiten werden erlautert und die Bedeutung des pharmakologisch aktiven Morphin-6-Glucuronids fur die Beurteilung herausgestellt. Die Besonderheiten des Untersuchungsmaterials Leichenblut werden erklart. Mogliche Ursachen fur die Unterschiede der Analytkonzentrationen sowie des Analytenprofils bei unterschiedlicher Provenienz der Proben werden diskutiert. Auf die Bedeutung der unterschiedlichen Blutplasmaverteilung der Morphinglucuronide wird hingewiesen. Die ¶Stabilitat und mogliche Diffusionsvorgange von Morphin und seinen Glucuroniden post mortem stellen in der Regel keine kritischen Punkte bei einer Beurteilung von Konzentrationen im peripheren Leichenblut dar.

https://doi.org/10.1007/s001940100107