6533b85dfe1ef96bd12be725
RESEARCH PRODUCT
Ein Wahlkampf ist ein Wahlkampf ist ein Wahlkampf? Anmerkungen zu Konzepten und Problemen der Wahlkampfforschung
Harald Schoensubject
description
Der Bundestagswahlkampf 2005 hatte keine gute Presse. So sahen ihn manche Beobachter in der Schlussphase zu einer Schlammschlacht geraten.1 Politiker bezichtigten sich gegenseitig der Luge, wie auch Journalisten manche Halb- und Unwahrheiten auszumachen meinten. Nicht zuletzt Gerhard Schroder habe vor der Wahl am 18. September 2005 ein „Spektakel virtuoser Weltflucht“2 geboten. Nach diesen Eindrucken zu urteilen, scheint die Kampagne 2005 den Blick der Wahlberechtigten auf die Realitat eher vernebelt und nicht zu politisch aufgeklarten Entscheidungen beigetragen zu haben. Freilich ist der Wahlkampf 2005 nicht die erste Kampagne, uber die dieses Verdikt gesprochen wurde. Denn an Wahlkampfen wurde seit jeher in vielen Landern kritisiert, sie seien zu inhaltsleeren Spektakeln verkommen, die es den Wahlberechtigten eher erschwerten als erleichterten, eine Entscheidung im Sinne ihrer wohlverstandenen Interessen zu treffen.3 Darf man daraus schliesen, dass sich Wahlkampfe nicht geandert haben? Sollte die offentliche Kritik an der Wahlkampffuhrung ohne jegliche Wirkung auf die Kampagnen geblieben sein? Haben sie sich gewandelt, ohne dass dies das Urteil der Offentlichkeit beeinflusst hat? Oder haben die Kritiker von vornherein nicht richtig hingesehen?
year | journal | country | edition | language |
---|---|---|---|---|
2007-01-01 |