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Bemerkungen zur Mikrofundierung der Staatsausgaben
Werner Lachmannsubject
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In den herkommlichen Makroanalysen wird uber die Auswirkungen der Staatsausgaben auf die Mikroeinheiten keine Aussage gemacht. Die Staatsausgaben sind weder in der Produktionsfunktion noch in der Nutzenfunktion verankert. So werden — mikrookonomisch gesehen — nutzlose Staatsausgaben getatigt. Sie erhohen weder das Humankapital noch die Effizienz des privaten Kapitalbestandes. Auch scheinen die Staatsausgaben keinen Einflus auf die Wohlfahrt einzelner Individuen zu haben.1 Es ist aber fraglich, ob die Wirtschaftssubjekte die Hohe der Staatsausgaben nicht in ihr privates Optimalkalkul aufnehmen. Staatsausgaben konnen — selbst wenn sie fur Guter und Dienstleistungen getatigt werden — von den Haushalten als Einkommen angesehen werden. Schon PEACOCK (1972) hat gezeigt, das das Haavelmo-Theorem (also der Multiplikator von der Grose eins bei steuerfinanzierten Staatsausgaben) nicht mehr gesichert ist, wenn der Haushalt die Staatsausgaben als Einkommen ansieht und sie zu ihren Kosten bewertet.2
year | journal | country | edition | language |
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1987-01-01 |