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Werner Lachmann

Praktische Ethiker von A bis Z

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Mögliche Ursachen von Konjunkturschwankungen

Die wirtschaftlichen Daten lassen staatliche Eingriffe zwar als erforderlich erscheinen, ihre zwingende Notwendigkeit ist allerdings umstritten. Die jeweiligen Vorstellungen der unterschiedlichen Schulen hangen von den betreffenden Ansichten uber die Funktionsfahigkeit des Marktes ab. Auf der einen Seite wird behauptet, der Markt sei inharent stabil. Der Staat solle sich demnach zuruckziehen, weil seine wirtschaftspolitischen Eingriffe die Instabilitaten geradezu verursachten. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen jene Vertreter, die behaupten, das der Marktprozes instabil sei, und die dem Staat zutrauen, das er korrigierend und damit antizyklisch eingreifen konne. Zur ersteren extreme…

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Fiskalpolitik in der Offenen Wirtschaft

Die Wirksamkeit der Fiskalpolitik ist — insbesondere soweit es die Crowding-out-Kontroverse betrifft — uberwiegend im nationalen Kontext, d.h. im Rahmen von geschlossenen Volkswirtschaften behandelt worden. In der westlichen Welt leben wir jedoch in offenen Volkswirtschaften, in denen der Ausenhandel betrachtliche Ausmase annimmt. Es ist deshalb notwendig, auch die ausenwirtschaftlichen Aspekte bei der Analyse fiskalpolitischer Masnahmen zu berucksichtigen. Insbesondere die Bundesrepublik ist in einem ganz besonderen Mase eine zum Ausland hin offene Wirtschaft.

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Die Vermögenswirkungen der Staatsschuld

Die offentlichen Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland waren Ende Dezember 1980 mit insgesamt ca. 761 Mrd. DM verschuldet. Ca. 52% dieser Verschuldung war Bundesschuld; die Verschuldung der Lander betrug 32%; der Anteil der Gemeinden an der Gesamtschuld lag bei ca. 15%; ein knappes Prozent der Verschuldung ging zu Lasten des ERP-Sondervermogens. Hinzu kommt noch eine Verschuldung von 87 Mrd. DM der Bundesbahn und der Bundespost, so das die gesamte offentliche Verschuldung Ende Dezember 1985 848 Mrd. DM betrug.

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Fiskalpolitik im Blinder-Solow-Ansatz

Die Diskussion finanzwissenschaftlicher Makropolitik mittels des IS-LM-Paradigmas hat durch den fundamentalen Beitrag von BLINDER und SOLOW (1973) eine starke Belebung erfahren. Ihre unorthodoxen Ergebnisse fanden in der Literatur starke Resonanz und heftige Kritik.

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Fiskalpolitik bei Variablem Preisniveau

Mehrmals hatten wir bemangelt, das das Preisniveau in der IS-LM-Analyse (wegen der generellen Unterauslastung der Produktionskapazitaten) als konstant angesehen wurde; damit unterstellten wir ein vollig elastisches gesamtwirtschaftliches Angebot. Der Analyse lag der keynesianische Satz zugrunde: Die Nachfrage schafft ihr eigenes Angebot. Diese Annahme werden wir nun aufgeben; zuerst werden wir die IS- LM-Analyse bei variablen Preisen durchfuhren und anschliesend das Blinder-Solow-Modell um eine Angebotsseite erweitern.

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Die Ziele der Wirtschaftspolitk

Welche Zusammenhange bestehen zwischen der konkreten Wirtschaftspolitik, der Theorie der Wirtschaftspolitik und der Volks-wirtschaftstheorie? Was wird unter einer „rationalen Wirtschaftspolitik“ verstanden? Welche normativen Elemente enthalt diese?

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Fiskalpolitik, Staatsverschuldung, Inflation

Seit Mitte der 70er Jahre zeichnen sich die westlichen Volkswirtschaften durch hohe Inflationsraten, niedrige Investitionsquoten und eine enorme Neuverschuldung der offentlichen Hande aus. Daraus ergeben sich Fragen nach den Zusammenhangen zwischen der Kapitalakkumulation, dem Defizit und der Hohe der Staatsschuld sowie der Inflationsrate.

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Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft: Gegenstand und Methoden

„Wirtschaften heist, das Geld so ausgeben, das man keinen Spas daran hat!“, definierte Armand Salacrou, franzosischer Dramatiker und Mit-arbeiterderl’Humanite. ChristianNestelBovee sagte: „Wirtschaftenist r die Armen, die Reichen konnen auch ohne“. Kurt Tucholsky sinnierte: „Nationalokonomie ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben. Das hat mehrere Grunde, die feinsten sind die wissenschaftlichen!“

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Fiskalpolitik Kontrovers: Ein Überblick

Die wirtschaftspolltischen Aktivitaten des Staates sind immer kontrovers beurteilt worden. Im Wechsel der Geschichte wurden sie entweder positiv oder negativ bewertet. In neuerer Zeit werden die wirtschaftspolitischen Masnahmen (unter gewissen Voraussetzungen) auch als neutral angesehen; die staatliche Wirtschaftspolitik hat demnach keinen Einflus auf die realen Variablen der Okonomie, zumindest nicht langfristig.1 Zuerst soll ein kurzer Uberblick uber die Bedeutung der staatlichen Ausgaben bei den Merkantilisten und den Klassikern gegeben werden; dann wollen wir auf die Bedeutung der Staatsausgaben fur die Stabilisierung der Konjunktur eingehen. Abschliesend sollen das aggregierte klassisc…

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Abschliessende Bemerkungen und Ausblick

Wir haben in den bisherigen Ausfuhrungen gesehen, das die Fiskalpolitik ein hohes theoretisches Potential hat. Probleme ergeben sich bei der wirtschaftspolitischen Anwendung. Zum fiskalischen Paradies wurde es gehoren, wenn die Strukturkoeffizienten der Wirtschaft bekannt waren und wenn sichergestellt ware, das sie im Laufe der Zeit konstant bleiben. Die Konstanz der Strukturdaten wurde dann eine verlasliche Prognose der wirtschaftspolitischen Entwicklung und der Wirkung fiskalpolitischer Masnahmen erlauben. Zusatzlich muste sichergestellt sein, das alle politischen Beschrankungen uberwunden werden konnen; neben dieser Abwesenheit politischer Hemmnisse muste auch die Verfugbarkeit wirksamer…

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FISCHER, WOLFRAM (Hrsg.): W�hrungsreform and Soziale Marktwirtschaft. Erfahrungen und Perspektiven nach 40 Jahren. Berlin: Duncker & Humblot 1989.648 S. DM 198.?.

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Kritische Bemerkungen zum Blinder-Solow-Modell

Die Ergebnisse der Blinder-Solow-Theorie konnen folgendermasen zusammengefast werden: 1) Entweder wirkt die Fiskalpolitik expansiv oder die Okonomie ist nicht stabil. 2) Ein kreditfinanziertes Defizit hat expansivere Auswirkungen als ein geldfinanziertes Defizit.

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Die Gesamtwirtschaftlichen Ziele der Stabilisierung

Im Gesetz zur Forderung der Stabilitat und des Wachstums der Wirtschaft aus dem Jahre 1967 (StWG) werden explizit die folgenden vier Ziele genannt: Stabiles Preisniveau, hoher Beschaftigungsstand, ausenwirtschaftliches Gleichgewicht und angemessenes Wirtschaftswachstum. Diese vier Ziele werden in der Wirtschaftspolitik als “magisches Viereck„ bezeichnet und in § 2 Satz 2 des Gesetzes uber die Bildung eines Sachverstandigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus dem Jahre 1963 ebenso aufgezahlt.

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Fiskalpolitik in Einer Wachsenden Wirtschaft

Neben den statischen Gleichgewichtsbestimmungen des Gutermarktes (IS) und des Geldmarktes (LM) wird, wie wir gesehen haben, in der neueren Analyse die Budgetrestriktion des Staates als dynamisches Element eingefuhrt. Ein langfristiges Gleichgewicht wird dann als ausgeglichenes Budget definiert. Da gleichzeitig die Staatsausgaben als konstant unterstellt werden, unterwirft man die Wirtschaft einer gewissen Stationaritat.

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Die Notwendigkeit der Gesamtwirtschaftlichen Stabilisierung

Obwohl die Anzahl der abhangig Beschaftigten in der Bundesrepublik Deutschland in den vier Jahren von 1980 bis 1984 um ca. 1 Million gesunken war, namlich von 23 Mio (1980) auf 22 Mio (1984), stieg im gleichen Zeitraum die Arbeitslosenquote von 3,8% (1980) auf 9,1% (1984) mit einem Nachkriegsmaximum von 10,6% im Januar 1985, was 2,619 Mio Arbeitslosen entsprach (vgl. Tab. 1.1). Dazu kamen noch 384.000 Kurzarbeiter im Jahre 1984 gegenuber 137.000 im Jahre 1980. Im Vergleich zu den 60er Jahren, in denen mit Ausnahme der Jahre 1967 und 1968 die Arbeitslosenquoten unter 1% lagen, was weniger als 200.000 Arbeitslosen entsprach, hat sich seit Mitte der 70er Jahre die Lage auf dem Arbeitsmarkt dra…

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Eine Taxonomie Möglicher Verdrängungseffekte

Als Argument gegen die wirtschaftspolitische Effizienz einer Erhohung der Staatsausgaben wird die Moglichkeit eines Crowding-out vorgetragen. Eine Variante, die Verdrangung der privaten Nachfrage aufgrund einer Erhohung des Zinssatzes, wurde in unsere Analyse schon einbezogen. Neben diesem zinsinduzierten Crowding-out-Effekt sind in der Literatur noch weitere Verdrangungseffekte genannt worden. Die verschiedenen Effekte sollen hier kurz systematisch dargestellt werden. Dabei ist zwischen realen und finanziellen Verdrangungseffekten sowie zwischen indirekten und direkten zu unterscheiden. Der direkte Crowding-out-Effekt wirkt ohne Umweg auf die Nachfrage der Konsumenten oder Investoren; der …

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Die Notwendigkeit Einer Neutralen Geldpolitik

Die Beziehungen zwischen der Geldpolitik und der Fiskalpolitik sind theoretisch umstritten — obgleich sie von hoher praktischer Bedeutung sind. So wird man dem Argument zustimmen mussen, das die fiskalischen Masnahmen monetar alimentiert werden mussen, damit sie nachfragewirksam sein konnen, da nicht mit grosen Veranderungen der Einkommenskreislaufgeschwindigkeiten des Geldes gerechnet werden kann. Die Geldpolitik ist gewissermasen ein konditionierender Faktor der Fiskalpolitik. Damit ergeben sich allerdings Abgrenzungsprobleme. Ist die Erhohung des Volkseinkommens der Fiskalpolitik oder der sie alimentierenden Geldpolitik zuzuschreiben? Last sich Geldpolitik eigentlich von der Fiskalpoliti…

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Die Instrumente der Fiskalpolitik

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts folgte die Finanzpolitik zwei Prinzipien: Die Staatsausgaben sollten auf ein Mindestmas begrenzt werden und die Finanz- und Steuerpolitik sollte — wie die Geldpolitik — moglichst konjunkturneutral sein, d.h. sie sollte den Wirtschaftsablauf so wenig wie moglich storen. Zu diesem Zweck forderte man ein ausgeglichenes Budget. Dieses Verhalten fuhrte zur sogenannten „Parallelpolitik“. In Rezessionsjahren sanken die Staatsausgaben und in Boomjahren stiegen sie, da sie sich nach den schwankenden Einnahmen des Staates ausgerichtete hatten. Der Konjunkturzyklus erlebte dadurch eine Verstarkung. Konjunkturpolitische Aspekte einer Stabilisierung der wirtschaftlich…

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Die Bedeutung der Budgetrestriktion des Staates

Wie wir bereits gesehen haben, kam dem Staat in der Klassik bzw. Neoklassik keine besondere wirtschaftspolitische Aufgabe zu. Gemas den Vorstellungen des Liberalismus hatte er nur die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sichern, die ein freies Wirtschaften auf der Grundlage des Privateigentums ermoglichen sollten. In der keynesianischen Theorie wurde ihm jedoch eine sehr grose wirtschaftspolitische Verantwortung zugewiesen. Das keynesianische Instrument war die Fiskalpolitik, die hier als Erhohung oder Reduzierung der Staatsausgaben und der Steuereinnahmen verstanden werden soll. Aus Vereinfachungsgrunden werden wir uns bei den Steuereinnahmen nur auf den Staatsanteil (Steuerquote) …

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Fiskalpolitik im IS-LM-Modell

John Hicks‘ Rezension von Keynes’ „The General Theory of Employment, Interest and Money„ erschien 1937 in der Zeitschrift Econometrica unter dem Titel: „Mr. Keynes and the ‘Classics’: A suggested interpretation“. Sie war im September 1936 auf dem Treffen der Econometric Society vorgetragen worden. Der damaligen Interpretation durch Hicks hat Keynes quasi zugestimmt.1 Sie ist bis heute die von den meisten Okonomen akzeptierte Interpretation der keynesianischen Theorie, die unter dem Namen IS-LM-Modell bekannt geworden ist.

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Bemerkungen zur Mikrofundierung der Staatsausgaben

In den herkommlichen Makroanalysen wird uber die Auswirkungen der Staatsausgaben auf die Mikroeinheiten keine Aussage gemacht. Die Staatsausgaben sind weder in der Produktionsfunktion noch in der Nutzenfunktion verankert. So werden — mikrookonomisch gesehen — nutzlose Staatsausgaben getatigt. Sie erhohen weder das Humankapital noch die Effizienz des privaten Kapitalbestandes. Auch scheinen die Staatsausgaben keinen Einflus auf die Wohlfahrt einzelner Individuen zu haben.1 Es ist aber fraglich, ob die Wirtschaftssubjekte die Hohe der Staatsausgaben nicht in ihr privates Optimalkalkul aufnehmen. Staatsausgaben konnen — selbst wenn sie fur Guter und Dienstleistungen getatigt werden — von den H…

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Die Monetaristische Kritik

Nachdem die „unsichtbare Hand“ Adam Smiths seit Keynes durch die sichtbaren Hande der Geld- und Fiskalpolitik ersetzt worden war, erhob sich ein Streit daruber, welche der beiden globalen wirtschaftspolitischen Masnahmen als effizienter anzusehen ware. Die Auseinandersetzung wurde anfanglich mit Hilfe des IS-LM-Diagramms ausgetragen und konzentrierte sich dabei auf den genauen Schnittpunkt der Kurvenverlaufe der beiden Gleichgewichtsbedingungen. Auf der einen Seite standen die (keynesianischen) Vertreter der Fiskalpolitik, kurz „Fiskalisten“ genannt, die sich im elastischen, also horizontalen Bereich der LM-Kurve wahnten, so das der Fiskalmultiplikator voll wirksam wurde. Auf der anderen Se…

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Allgemeine Probleme der Globalsteuerung

Sinkende Wachstumsraten bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit und drohender Inflationsgefahr signalisieren seit Mitte der 70er Jahre, das die antizyklische Globalsteuerung mit Mangeln behaftet ist, die der erhofften Verstetigung des Konjunkturverlaufs entgegenstehen. Die „antizyklische„ Wirtschaftspolitik wird sogar oft als Ursache fur die Instabilitat des Wirtschaftsablaufs genannt. Aus der Praxis der Stabilisierungspolitik aller Industrielander wird deutlich, das die nominellen Staatsausgaben kaum wirksam antizyklisch eingesetzt wurden. Selten sind die Ziele des § 1 StWG auch nur annahernd erreicht worden. Neben den staatlichen Organen wird auch den Sozialpartnern haufig ein Teil der Sc…

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Beckh, Susanne:Das Instrumentarium der deutschen Bundesbank seit dem Übergang zur Geldmengensteuerung.Berlin: Dunker & Humblot 1990. 113 S., DM 54.

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