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RESEARCH PRODUCT
Das hyperkinetische Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) des Erwachsenenalters
Klaus-henning KrauseJ. KrauseG. E. Trottsubject
GynecologyPsychiatry and Mental healthmedicine.medical_specialtyNeurologyAufmerksamkeitsdefizit hyperaktivitatsstorungbusiness.industryTreatment outcomemedicineFollow up studiesNeurology (clinical)General Medicinebusinessdescription
Das Krankheitsbild des hyperkinetischen Syndroms (HKS) oder der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitatsstorung beim Erwachsenen ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Es ist davon auszugehen, das etwa ein Drittel der betroffenen Kinder Symptome auch im Erwachsenenalter zeigt. Beim Mischtypus finden sich sowohl Konzentrationsprobleme als auch motorische Unruhe und Impulsivitat, deutliche Betonung der einen (vorwiegend unaufmerksamer Typus) oder anderen (vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typus) Symptomengruppe ist moglich. Die retrospektive Diagnose eines HKS im Kindesalter kann schwierig sein. Desorganisation im beruflichen und privaten Bereich, emotionale Storungen und Stresintoleranz sind bei Erwachsenen mit HKS haufig, Symptome von oft mit dem HKS vergesellschafteten Teilleistungsstorungen wie Lese- und Rechtschreibschwache, Dysgraphie und Dyskalkulie konnen persistieren. Differentialdiagnostisch sind v. a. affektive Storungen, Angststorungen und dissoziale Entwicklungsstorungen abzugrenzen, wobei eine Komorbiditat des HKS mit diesen Krankheitsbildern vorkommen kann. Atiologisch ist eine genetische Ursache wahrscheinlich. Pathogenetisch ergeben sich Hinweise auf eine komplexe Dysregulation verschiedener Neurotransmitter. Therapeutisch konnen Pemolin und Methylphenidat, auserdem trizyklische Antidepressiva oder Betarezeptorenblocker eingesetzt werden; gunstige Effekte sind wahrscheinlich fur Moclobemid, Bupropion, Fluoxetin und Venlafaxin.
year | journal | country | edition | language |
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1998-07-06 | Der Nervenarzt |