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RESEARCH PRODUCT

Akustische Barrieren zwischen Blaumeise (Parus caeruleus) und Lasurmeise (Parus cyanus)?

Jochen MartensBrigitte Schottler

subject

media_common.quotation_subjectAnimal Science and ZoologyArtHumanitiesmedia_common

description

Lautauserungen der Lasurmeise (Parus cyanus) besitzen fur mitteleuropaische Blaumeisen (P. caeruleus) nur geringen Auslosewert. Sie zeichnen sich durch schnelle Frequenzwechsel aus und sind somit anders aufgebaut alscaeruleus-Gesangs- und Lautelemente; auch differieren sie deutlich im Tonhohenverlauf. Einzelne Lautauserungen werden jedoch gut verstanden. Das sind solche Tonfolgen, die mitcaeruleus-Lautauserungen im Frequenzverlauf ubereinstimmen. Auch auf einzelne komplexe Lautauserungen wird reagiert, wenn wenigstens in einem Teil der Strophe die El. ubereinstimmen. Ebenfalls wichtig, aber weniger entscheidend, ist die fallende Strophenmelodie vom Anfang zum Ende der Strophe. Von geringerem Einflus ist die Tonhohe der einzelnen Elemente bzw. der Elementblocke bei ubereinstimmendem Tonhohenverlauf. Folglich erscheint Paarbildung aufgrund akustischer Verstandigung nicht unmoglich. Das sehen wir als einen wesentlichen Grund an, warum es mit gewisser Regelmasigkeit immer wieder zu Mischpaaren und F1-Hybriden kommt. Die partielle Repertoire-Ahnlichkeit zwischen beiden Arten wird als Rest alter gemeinsamer Merkmale vor der Aufspaltung in die beiden rezenten Arten angesehen. Das Repertoire voncyanus ist im ausgedehnten nordlichen Arealteil (cyanus-Gruppe) weitgehend einheitlich. Reaktionsmindernde Dialekte sind bisher nicht erkennbar.

https://doi.org/10.1007/bf01640526