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RESEARCH PRODUCT
Les sépultures de Truchtersheim "Holderacker" (Bas-Rhin) et les pratiques funéraires du Bronze A1 dans le sud de la plaine du Rhin supérieur
Philippe LefrancFanny ChenalYohann ThomasMatthieu MichlerJean-michel Treffortsubject
chronologie absolue[SHS.ARCHEO] Humanities and Social Sciences/Archaeology and PrehistoryElsassmortuary practicespratiques funérairesFrühbronzezeitabsolute ChronologieKnochenschmuckperles en faïenceearthenware beadsAlsaceBestattungssittenBronze ancienosseous body ornamentsKeramikperlenabsolute chronologyEarly Bronzeparures en matière dure animaledescription
Die Freilegung 2019 eines kleinen frühbronzezeitlichen (2030-1900 v. Chr.) Bestattungsensemblesin Truchtersheim „Holderacker“, etwa 12 km nordwestlich von Straßburg, hat uns bewegt uns mit der gesamten für das Elsassverfügbaren Dokumentation der frühbronzezeitlichen Bestattungssitten zu befassen. Dieser bisher kaum dokumentiertechronologische Horizont wurde kürzlich durch eine Reihe von Funden bereichert, die vorwiegend zwischen 2017 und 2019bei präventivarchäologischen Operationen im Vorfeld der Bauarbeiten der Westumgehung von Straßburg entdeckt wurden.Das bescheidene regionale Corpus mit 20 Gräbern erlaubt nur begrenzte Beobachtungen, es weist jedoch doch mehrere für dieFrühbronzezeit charakteristische Eigenschaften auf, darunter die Variabilität der Orientierungen, die in zwei Gruppen aufgeteiltsind : Eine auch in der danubischen Gruppe in Bayern überwiegende Hauptgruppe, welche sowohl männliche als auch weiblicheIndividuen umfasst, die männlichen Individuen sind in linker Seitenlage bestattet, ihr Kopf ist nach NO orientiert, die weiblichenIndividuen sind in rechter Seitenlage bestattet mit Orientierung des Kopfes nach SW. Die zweite Gruppe umfasst ausschließlich inrechter Seitenlage bestattete Individuen mit Orientierung des Kopfes nach NW, wir schlagen vor, sie als weibliche Individuen zuidentifizieren. Diese Identifizierung im Gegensatz zu den männlichen Individuen beruht nicht auf dem Prinzip der horizontalenSymmetrie, welche die Hauptgruppe auszeichnet, sondern aufgrund einer vertikalen Symmetrie, Konfiguration, welche die südlicheOberrheinebene zu kennzeichnen scheint. Grabbeigaben sind selten und bestehen hauptsächlich, wie in Truchtersheim, ausSchmuckelementen aus Geweih und Knochen, seltenen begleitet von Metall- oder Keramikbeigaben. Die Zusammenstellung deraus sehr geläufigen Beigaben bestehenden Deponierungen erlaubt keine formelle Identifizierung möglicher Verbindungen mit denSiedlungsgemeinschaften Süd- oder Südwestdeutschlands. Jedoch bestehen wir auf der Hypothese einer privilegierten Beziehungzwischen der untersuchten Region und der Straubinger Gruppe des danubischen Kulturkomplexes und stützen uns dabei auf die Analyse der Orientierungen und deren Entwicklung im Laufe der Frühbronzezeit, sowie auf weitere Elemente wie die Existenz imElsass von Strukturen des Typs Totenhütten und Wohnbauten des Typs Eching/Öberau. Schließlich unterstreichen wir das Fehlenregionaler Datenbestände, welche den Übergang von der Glockenbecherkultur zu den frühbronzezeitlichen Gruppen (2150 und 2000v. Chr.) illustrieren, die wir aus den nahen Nekropolen von Singen in Baden oder Remseck-Aldingen im Neckartal kennen.
year | journal | country | edition | language |
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2023-06-08 |