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Typologie der Verläufe

Werner Janzarik

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Bei der typologischen Aufgliederung der Beobachtungen wurde ausgegangen von dem im ersten Jahr des Verlaufes, bei zunachst remittierenden Psychosen von dem wahrend des ersten Krankheitsschubes vorherrschenden Bild. Eine retrospektive Aufgliederung von den Endzustanden her erwies sich als undurchfuhrbar, da nach jahrzehntelangen Verlaufen die profilierten Endzustande in der Minderzahl sind, uncharakteristische, symptomarme oder uberhaupt symptomfreie Spatformen uberwiegen und unterschiedliche Ausgangsbilder in gleichartige Verlaufe und Endzustande einmunden. Einer vorurteilsfreien Verlaufsbetrachtung konnte am ehesten eine wenig spezialisierte Gliederung entgegenkommen, die notigenfalls Raum fur genauere Unterscheidungen bietet. Die traditionelle Aufteilung in katatone, paranoide und hebephrene Formen war masgebend fur die Unterscheidung einer katatonen, einer wahnhaft-halluzinatorischen und einer Gruppe primaar wesensveranderter Kranker. Die ursprunglich gesonderte Betrachtung von 15 (7 ♂, 8 ♀) ausschlieslich wahnhaft beginnenden Verlaufen und 2 (1 ♂, 1 ♀) Halluzinosen neben den 63 (29 ♂, 34 ♀) wahnhaft-halluzinatorischen Psychosen muste wieder aufgegeben werden: Auch bei den zunachst wahnhaft beginnenden Psychosen treten fruher oder spater Sinnestauschungen hinzu; oft sind es nur Zufalligkeiten, die daruber entscheiden, ob das halluzinatorische Element schon im Beginn oder erst jenseits des ersten Jahres registriert wird.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-88137-4_3