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AUTHOR
S. Seiffert
Polymerlösungen, Netzwerke und Gele
Wir wissen aus Kap. 2, wie die Mittelwerte des Kettenendenabstandes h und des Tragheitsradius R fur flexible Polymermolekule zu berechnen sind. Um nun uber diese einfache Groseninformation hinaus ein volles Bild uber die Knauelgestalt zu erhalten, wollen wir uns nun mit den Verteilungen dieser Grosen befassen. Im dreidimensionalen Raum liegen gewohnliche synthetische Polymere als regellose Zufallsknauel vor, deren Segmentdichteverteilung und Kettenendenabstandsverteilung durch eine Gausfunktion beschrieben ist. Diese leitet sich aus der Statistik des zufalligen Irrflugs ab.
Struktur der Makromoleküle
Ein Polymer besteht aus einer grosen Anzahl kleinerer Molekuleinheiten. Diese Grundbausteine sind miteinander verknupft und bilden im einfachsten Fall eine lineare Kette. Durch die Vielfalt an Verknupfungsmoglichkeiten der Grundbausteine entlang der Kette entsteht bereits fur ein einzelnes Kettenmolekul eine grose Strukturvielfalt. In einem Ensemble vieler Kettenmolekule kommt uberdies eine oft ausgepragte Uneinheitlichkeit der Kettenlangen und Kettengestalten hinzu. Diese Strukturvielfalt wird in den Polymerwissenschaften beispielsweise unter den Schlagworten Polydispersitat, Uneinheitlichkeit und Taktizitat erortert. Als wichtiges Mas fur die hieraus resultierende Grose eines Kettenmoleku…