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AUTHOR
Jürgen R. Winkler
Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft
Wissenschaftliches Arbeiten unterscheidet sich von der zufalligen, ungesicherten Vorgehensweise der Gewinnung von Alltagserkenntnissen vor allem durch ihr systematisches Vorgehen. Die Vergleichende Regierungslehre bzw. Vergleichende Politikwissenschaft wird erst dadurch zur Wissenschaft, dass im Prozess der Erkenntnisgewinnung Methoden eingesetzt werden, die geeignet sind, die Fragestellungen zu beantworten, die die Beteiligten aufwerfen. Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft geben mithin Wege an, um Erkenntnisse uber den Gegenstand der Teildisziplin zu erlangen.
Wahlgeographie und Politische Ökologie
Der Beitrag gibt einen Uberblick uber Wahlforschung in der Tradition von Wahlgeographie und Politischer Okologie. Gestutzt auf eine Abgrenzung von Wahlgeographie und Politischer Okologie, werden zunachst die fur das Teilgebiet zentralen Arbeiten von Andre Siegfried und Rudolf Heberle mit ihrer Argumentation und ihren Schlusfolgerungen dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden jungere Entwicklungstendenzen in der Forschung zur Rolle raumlicher Faktoren fur das Wahlverhalten nachgezeichnet, wobei das Gerrymandering besonders hervorgehoben wird. Abschliesend diskutiert der Beitrag methodische und methodologische Fragen.
Das Parteiensystem des Saarlandes
Parteien selektieren Interessen und transportieren sie in die politische Arena; sie bundeln und ubermitteln die gesellschaftlichen Forderungen im politischen Prozess. Einerseits tragen sie zur Artikulation der in der sozialen und kulturellen Struktur angelegten gegensatzlichen Interessen und gesellschaftlichen Probleme bei. Andererseits zwingen sie die Vertreter unterschiedlicher Interessen und Ziele zur Aggregation ihrer Forderungen und zur Kooperation; sie regen die Burger uber die sozialen Gegensatze hinweg zur Vereinigung an. Ihre Entstehung verlief parallel zur Parlamentarisierung und Demokratisierung, insbesondere der Herausbildung der Parlamente und der Ausdehnung des Wahlrechts. Sie…
Parteien und Parteiensysteme
Im Prozess der Modernisierung von Gesellschaft und Staat haben sich die politischen Parteien einen besonderen Platz erkampft. Sie zahlen zu den bedeutendsten politischen Institutionen des 20. Jahrhunderts. Liberaldemokratische politische Systeme sind ohne sie nicht denkbar. Parteien selektieren Interessen und transportieren sie in die politische Arena; sie bundeln und ubermitteln die gesellschaftlichen Forderungen im politischen Prozess. Einerseits tragen sie zur Artikulation der in der sozialen und kulturellen Struktur angelegten gegensatzlichen Interessen und gesellschaftlichen Probleme bei. Andererseits zwingen sie die Vertreter unterschiedlicher Interessen und Ziele zur Bundelung ihrer …