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AUTHOR
Thorsten Faas
Bring the state (information) in: Campaign dynamics in the run-up to a German referendum
This article analyses exposure to different sources of campaign information, and their effects on citizens' feeling of being informed about referendums. The analysis is based on an innovative rolling panel study that allows for a rigorous tracking of campaign dynamics in the run-up to the referendum. Using a referendum on a large-scale infrastructure project in the German state of Baden-Wurttemberg, empirical findings show that official information provided by the government had the greatest effect in reaching citizens and also had the strongest impact on their feeling of being informed. The article demonstrates that the state plays a crucial role in providing an appropriate information env…
Kulturelle Voraussetzungen lokaler Demokratie in Mannheim
Dass eine demokratisch gestaltete Politik im Kleinen wie im Grosen alles andere als ein Selbstlaufer ist, gehort in den Reigen der Allgemeinplatze. Der Beitrag widmet sich der Frage: Welche kulturellen Faktoren lassen sich ausmachen, die fur das Funktionieren von Demokratien notig sind? Wie mussen die entsprechenden Einstellungen in den Kopfen der Menschen aussehen? Und was lasst sich in diesem Lichte auf Basis der Mannheimer Befragung konstatieren? Dazu werden verschiedene Burgertugenden, soziales Vertrauen, politische Toleranz, demokratische Werte sowie das Vertrauen in politische Institutionen sukzessive als kulturelle Voraussetzungen der Demokratie betrachtet. Bringen die Mannheimer Bur…
Demoskopische Befunde – ihre Hintergründe, ihre Verarbeitung, ihre Folgen: einige (ein)leitende Überlegungen
Demoskopie ist kein reiner Messvorgang, sondern ein umfangreicher Konstruktionsprozess. Der Beitrag zerlegt diesen Konstruktionsprozess in sechs Schritte und schafft so ein Raster fur die folgenden Beitrage: Wer gibt die Zahlen in Auftrag? Wie werden sie erhoben? Wie analysiert? Wie wird seitens der Medien daruber berichtet? Wie werden sie von den Burgerinnen und Burgern wahrgenommen? Und welche Folgen haben sie?
Debating Europe: Effects of the “Eurovision Debate” on EU Attitudes of Young German Voters and the Moderating Role Played by Political Involvement
In the run-up to the elections to the European Parliament in 2014, EU citizens had the unprecedented opportunity to watch televised debates between the candidates running for president of the European Commission. The most important debate was the so-called "Eurovision debate", which was broadcasted in almost all EU member states. In this study we explore the responses of a sample of 110 young German voters, who watched this debate, to the candidates' messages and whether exposure to the debate caused a shift in the respondents' attitudes towards the EU. Combining data from a quasi-experiment, real-time response data, and data from a content analysis of the debate, we find that respondents' …
Friends and Foes: How Coalition Formats Shape Voters’ Perceptions of the Party System
This study looks at the effect of coalitions between parties on how similar citizens perceive the parties that participate in these coalitions to be. We build on different strands of literature to argue that citizens use information on which parties coalesce with each other as a heuristic to make judgments about the similarity of these parties, and that partisan identifiers of the parties in question should be especially sensitive to this signal. We test these claims using panel survey data from the German state of Baden-Wuerttemberg, collected between 2011 and 2016, a phase in which the party system went through profound changes in government composition, especially with the Green-Christia…
Politik – gefällt mir?! Soziale Online-Netzwerke als neue Quelle politischer Information
Mit dem Aufkommen des Internets steht den Deutschen seit nunmehr 20 Jahren ein Medium zur Verfugung, das eine zuvor unbekannte Fulle an leicht zuganglichen Informationen bietet. Entsprechend gros waren auch von Anfang an die damit verknupften Erwartungen. Mit dem erweiterten Angebot wurden sich das Informations- und letztlich das Partizipationsverhalten der Burger verandern (Margretts 2013, S. 421; Jungherr und Schoen 2013, S. 29). Das Internet sollte aber nicht blos mehr Informationen und Partizipationsmoglichkeiten zur Verfugung stellen, sondern Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten mit politischen Informationen versorgen und so einen Beitrag leisten, bestehende Ungl…
Wahrnehmungen der Wirtschaftslage und die Zuschreibung von Verantwortung in Zeiten des Wandels: Ursachen und Folgen
Ob Mindestlohn, Rente mit 63 oder Mietpreisbremse: Das Muster ist scheinbar immer identisch. Die SPD propagiert bestimmte politische Masnahmen, setzt sich dafur ein, setzt sie letztlich sogar durch – und am Ende profitiert doch Angela Merkel davon. Aber auch ihr Vorganger im Amt, Gerhard Schroder, verstand dieses Spiel: Den Wirtschaftsaufschwung im Wahljahr 1998, der noch zu Zeiten seines Vorgangers einsetzte, erklarte er kurzerhand und vorgreifend zu seinem eigenen politischen Erfolg. Einige Jahre spater aber waren – seiner Meinung nach – weniger er und die von ihm gefuhrte rot-grune Bundesregierung fur funf Millionen Arbeitslose verantwortlich, sondern eine schwierige weltwirtschaftliche …
Zum Wechselverhältnis von Demoskopie und Demokratie
Es ist eine erhebliche Zunahme von Umfragen in jungster Zeit zu beobachten. Dieser einleitende Beitrag fragt nach dem Verhaltnis von (parlamentarischer) Demokratie und Demoskopie. Machen (Umfrage-)Zahlen Politik oder wird mit Zahlen Politik gemacht? In welchem Wechselverhaltnis stehen Meinungsumfragen und politische Meinungsbildung? Inwiefern werden Umfragedaten in Politik und Medien strategisch genutzt?
This time it’s different? Effects of the Eurovision Debate on young citizens’ and its consequence for EU democracy – evidence from a quasi-experiment in 24 countries
For the very first time in EU history, the 2014 EP elections provided citizens with the opportunity to influence the nomination of the Commission President by casting a vote for the main Europarties’ ‘lead candidates’. By subjecting the position of the Commission President to an open political contest, many experts have formulated the expectation that heightened political competition would strengthen the weak electoral connection between EU citizens and EU legislators, which some consider a root cause for the EU’s lack of public support. In particular, this contest was on display in the so-called ‘Eurovision Debate’, a televised debate between the main contenders for the Commission Presiden…
The importance of being first : Effects of candidates’ list positions in the 2003 Bavarian state election
Abstract Normative theories of democracy do not pay much attention to technicalities of voting, implicitly assuming that these do not influence voting behaviour and election outcomes significantly. However, it is not clear whether this is actually the case. In this article we analyse whether one such technical detail matters for voting behaviour: the ballot position. Based on previous research in the field, we discuss ballot position effects and deduce hypotheses concerning list position effects in the 2003 Bavarian state election. In the empirical analysis, it turns out that ballot positions had a considerable influence on voting behaviour in this election, especially, the top position on …
Bürger und Demokratie in Baden-Württemberg
Das Teilprojekt ‚Burger und Demokratie in Baden-Wurttemberg‘ des Demokratie- Monitors Baden-Wurttemberg hat sich die systematische Untersuchung des Funktionierens der Demokratie im Land aus der Perspektive seiner Burgerinnen und Burger auf der Basis gesicherter quantitativ-empirischer Ergebnisse zum Ziel gesetzt. Die Studie beruht auf einer Bevolkerungsumfrage, die fur die deutschsprachige Bevolkerung Baden-Wurttembergs ab einem Alter von 15 Jahren reprasentativ ist. Zwischen dem 4. November 2013 und dem 10. Februar 2014 wurden davon 3019 zufallig ausgewahlte Burgerinnen und Burger befragt.
11 Twitter als Spiegel öffentlicher Meinung? Die Schätzung po-litischer Bewertungen auf Twitter mittels halbautomatischer Textklassifizierung
Methoden und Daten zur Erforschung spezieller Organisationen: Parteien
Die Parteienforschung ist eine interdisziplinare und theoretisch wie methodisch vielfaltige Forschung. Der Beitrag stellt relevante Methoden vor, die sich zur empirischen Erforschung von Parteien eignen und diskutiert Probleme aus der praktischen Forschungsarbeit. Dabei zeigt er die Relevanz der theoretischen Interdisziplinaritat wie der Methodentriangulation qualitativer und quantitativer Daten fur die Erstellung eines umfassenden Bildes politischer Parteien auf.
Bürgerinnen und Wähler im Wandel der Zeit
Vor nun mehr als 25 Jahren fand im Jahr 1987 die erste Tagung des damals neu gegrundeten Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ der Deutschen Vereinigung fur Politische Wissenschaft (DVPW) statt. Es bedarf kaum einer weiteren Erlauterung, dass sich die Umstande von Wahlen und politischen Einstellungen seitdem wesentlich geandert haben: Mauerfall und Wiedervereinigung, der Wandel von der Europaischen Gemeinschaft zur Europaischen Union, die Einfuhrung des Euro und seine aktuelle Krise, lange anhaltende, strukturelle Arbeitslosigkeit und Hartz-Reformen, aber auch demographischer Wandel und technischer Fortschritt – insbesondere im Bereich der Informationstechnologie – sind nur e…
When Methodology Interferes With Substance
For campaigners, and also attendant researchers, the advent of the Internet has challenged established ways of doing their respective campaign business. Practitioners, used to running local and media campaigns, can nowadays also resort to elements of web campaigning, while electoral researchers, used to running election studies based on personal or telephone interviews, can now employ online surveys to do their business. However, e-campaigning and online polling suffer from severe deficiencies. Based on online and offline surveys conducted in the run-up to the 2002 German election, we show two things. First, online surveys yield biased results; second, e-campaigning reaches only a tiny fra…
Alternative Messverfahren rechtspopulistischen Wählens im Vergleich: Empirische Erkenntnisse aus Deutschland und Österreich
Dieser Beitrag untersucht alternative Instrumente zur Erfassung rechts-populistischen Wahlens unter Ruckgriff auf Daten aus Deutschland und Osterreich. Konkret werden zwei Erhebungsinstrumente, die eine Eindammung sozial erwunschten Antwortverhaltens in Bezug auf rechts-populistisches Wahlen versprechen, kritisch gepruft: 1) Propensity to Vote (PTV)-Fragen und die 2) Item Count Technique (ICT). Um den Nutzen dieser Instrumente fur die Messung rechts-populistischen Wahlens zu evaluieren, werden die verschiedenen Moglichkeiten sowohl deskriptiv als auch multivariat analysiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die alternativen Messverfahren nicht zu valideren Ergebnissen fuhren als die k…
Sag, wie hältst Du's mit Grün-Rot? Die grün-rote Landesregierung im Urteil der Wähler 2011 bis 2015
In unserem Beitrag analysieren wir, wie die Burgerinnen und Burger den Regierungswechsel und die Ubernahme der Regierungsgeschafte durch die neue grun-rote Regierung wahrgenommen, wie sich die Regierungs- und Parteienzufriedenheit (ausgedruckt durch die hypothetische Wahlentscheidung) im Zeitverlauf entwickelt haben und was die Determinanten der Zufriedenheit sind. Unsere Analysen basieren dabei auf insgesamt sechs reprasentativen telefonischen Befragungen im Zeitraum von November 2011 bis Oktober 2015. Wir konnen zeigen, dass im Laufe der Legislaturperiode die vor der Wahl stattgefundenen Ereignisse mehr und mehr an Bedeutung fur die Bewertung der Regierungsleistung verlieren. Die Landesre…
Wahlkämpfe im Miniaturformat: Fernsehdebatten und ihre Wirkung am Beispiel des TV-Duells 2013 zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück
AbstractFernsehduelle nach amerikanischem Format gibt es in Deutschland seit 2002, als sich Gerhard Schröder und Edmund Stoiber zu zwei Duellen trafen. In der Zwischenzeit sind solche Duelle zu einem festen Bestandteil von Wahlkämpfen geworden. In dem Beitrag gehen wir der Frage nach, warum die Ereignisse bei den beteiligten Akteuren, den übertragenden Medien, den zuschauenden Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der Wissenschaft hohe Wertschätzung genießen. Am Beispiel der Bundestagswahl 2013 zeigen wir schließlich, wie sich diese „Wahlkämpfe im Miniaturformat“ erforschen lassen.
Information – Wahrnehmung – Emotion
„Democracy requires an active citizenry because it is through discussion, popular interest, and involvement in politics that societal goals should be defined and carried out in a democracy“, so hat es Dalton (1996: 40) formuliert und weiter pointiert zugespitzt: „Democracy should be a celebration of an involved public”. Man konnte hinzufugen, dass diese Offentlichkeit nicht nur eine involvierte, sondern auch eine informierte sein sollte. Zwar mit viel Enthusiasmus, aber basierend auf faktisch falschen Grundlagen – so sollte Demokratie wohl auch nicht funktionieren.
Politische Kultur, Bürgerbeteiligung und wissenschaftliche Evaluation
Der Beitrag zeigt die Herausforderungen und Potenziale wissenschaft licher Begleitung von Burgerbeteiligungsverfahren auf. Nach einer kurzen Erlauterung, was wissenschaft liche Evaluation bedeutet und welche Ziele mit ihr verbunden sind, soll anhand verschiedener potenzieller Evaluationskriterien diskutiert werden, was gute wissenschaft liche Evaluation auszeichnet. Der Blick fallt auf die akteurszentrierte Evaluation, den „partizipativen Fusabdruck“ sowie auf verschiedene Wege der Teilnehmendenrekrutierung. Schlieslich wird am Beispiel des partizipativen Beteiligungsverfahrens zum Transparenzgesetz in Rheinland-Pfalz verdeutlicht, welchen Mehrwert die Anwendung der skizzierten Kriterien er…
This time it’s different? Effects of the Eurovision Debate on young citizens and its consequence for EU democracy – evidence from a quasi-experiment in 24 countries
For the very first time in EU history, the 2014 EP elections provided citizens with the opportunity to influence the nomination of the Commission President by casting a vote for the main Europarties’ ‘lead candidates’. By subjecting the position of the Commission President to an open political contest, many experts have formulated the expectation that heightened political competition would strengthen the weak electoral connection between EU citizens and EU legislators, which some consider a root cause for the EU’s lack of public support. In particular, this contest was on display in the so-called ‘Eurovision Debate’, a televised debate between the main contenders for the Commission Presiden…