6533b7d0fe1ef96bd125b651

RESEARCH PRODUCT

Über die Beziehungen zwischen dem Elektrolytstoffwechsel und verschiedenen Funktionen von Hirngewebe in vitro

Wolfgang Klaus

subject

description

Untersuchungen uber das Verhalten des Hirnstoffwechsels in Abhangigkeit von verschiedenen Milieufaktoren, vor allem auch unter verschiedenen pharmakologischen Einflussen, werden bereits seit Jahrzehnten an isoliertem zentralnervosem Gewebe (meistens an Hirnrindenschnitten) durchgefuhrt, da hierbei einfachere und besser uberschaubare Verhaltnisse als in vivo vorliegen. Gegen derartige Messungen wird allerdings immer wieder der Einwand erhoben, das die erzielten Befunde nur mit grosen Vorbehalten zur Deutung bestimmter in vivo-Vorgange herangezogen werden konnen, da diese Praparate erhebliche funktionelle Mangel aufweisen. In Hirnschnitten ist das ursprungliche morphologische und funktionelle Gefuge des Nervengewebes zwar erheblich beeintrachtigt, es existieren jedoch zweifellos noch intakte Nervenzellen, die unter geeigneten experimentellen Bedingungen zu einer gewissen funktionellen Tatigkeit angeregt werden konnen. In zahlreichen Untersuchungen an Hirnrindenschnitten konnte namlich wiederholt gezeigt werden, das durch bestimmte Formen elektrischer Reizung charakteristische Stoffwechselveranderungen bewirkt werden, die in Analogie zu in vivo-Beobachtungen als Zeichen einer funktionellen Tatigkeit der Nervenzellen betrachtet werden durfen. So fanden sich z. B. vergleichbare Auswirkungen auf den Sauerstoffverbrauch, die Glykolyse, den Umsatz an energiereichen Phosphaten und den Elektrolythaushalt (s. McIlwain 1959, 1960, 1963).

https://doi.org/10.1007/978-3-642-99917-8_4