6533b7d1fe1ef96bd125c0f0

RESEARCH PRODUCT

Die intestinale Resorption von Digoxin bei Patienten mit progressiver Sklerodermie

H. J. GilfrichR. Brachtel

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryDrug DiscoveryMolecular MedicineMedicineGeneral MedicinebusinessGenetics (clinical)

description

Bei 18 Patienten mit progressiver Sklerodermie wurden Untersuchungen zur enteralen Resorption von Digoxin durchgefuhrt. Dazu erhielten 8 Patienten im Cross-over-Versuch eine einmalige intravenose und orale Gabe von 0,5 mg Digoxin. Beim Vergleich der Flachen unter der Plasmakonzentrations-Zeitkurve uber 8 Stunden fand sich bei 4 Patienten eine verminderte Digoxin-Resorption von weniger als 55% der Dosis. Bei allen 8 Patienten ergab sich eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen der D-Xylose- und der Digoxin-Resorption. Bei 12 Patienten wurden wahrend der Dauertherapie die Digoxinplasmaspiegel und die 24 h-Urinausscheidung des Glykosids an 3 aufeinanderfolgenden Tagen ermittelt. 6 Patienten wiesen im Vergleich zu Gesunden eine erniedrigte 24 h-Urinausscheidung auf. Dieses Ergebnis stand bei den meisten Patienten im Einklang mit den Digoxin-Plasmaspiegeln, die unterhalb des ublichen therapeutischen Bereiches lagen. Eine Beziehung zwischen Ausmas bzw. Dauer der Hauterkrankung und eingeschrankter Digoxin-Resorption war nicht zu erkennen, wahrend die meisten Patienten mit reduzierter Glykosidresorption eine deutliche Oesophagusdysfunktion aufwiesen. Die Ergebnisse lassen den Schluszu, das das oft schlechte Ansprechen digitalisbedurftiger Sklerodermie-Patienten auf Herzglykoside zumindest zum Teil auf einer verminderten enteralen Resorption beruht. Die gleiche Problematik konnte bei dieser Krankheit auch fur andere im Dunndarm resorbierte Medikamente zutreffen.

https://doi.org/10.1007/bf01488581