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ESWL — Ende der Steinzeit?

O. ZechnerM. MebelP. Alken

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Die Erfahrungen mit uber 6000 Steinbehandlungen an der Urologischen Universitatsklinik Mainz in den Jahren 1968 bis 1987 zeigen einen deutlichen Wandel auf, der sicherlich Allgemeingultigkeit hat. In der Zeit von 1968 bis 1983 wurden 2468 nicht abgangsfahige Steine durch Operation und in der Zeit von 1976 bis 1983 durch perkutane Eingriffe entfernt, wobei diese letzt genannte Technik bis zum Ende des Jahres 1983 in etwa 50% der Falle zur Anwendung kam. Mit Etablierung eines Stoswellen-Lithotriptors Ende 1983 fand eine weitere radikale Anderung des Therapiekonzeptes statt. Zum einen konnten in der vergleichsweise kurzen Zeit von Januar 1984 bis Juni 1987 4033 Behandlungen wegen nichtabgangsfahiger Steine vorgenommen werden, wobei diese hohe Zahl praktisch ausschlieslich auf die Anwendung der Stoswellen-Lithotripsie zuruckzufuhren ist. Hinsichtlich der Indikation fur die einzelnen derzeit zur Verfugung stehenden Behandlungsverfahren ergaben sich im ersten Halbjahr 1987 folgende Daten: Fast man alle Steine zusammen, dann werden derzeit 87% der Steine durch Stoswelle behandelt, 9% durch endourologische Masnahmen und nur 4% durch Operation. Ein noch hoherer Anteil von Stoswellen-Behandlungen wird bei separater Betrachtung der Nierenbekken — und Kelchsteine deutlich, die in 92% der Falle einer Stoswellen-Lithotripsie unterzogen wurden und nur zu 6 bzw. 2% durch perkutane Techniken, bzw. Operation entfernt wurden. Auch fur die Harnleitersteine lassen sich ahnliche Zahlen nachweisen.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-83404-2_14