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Universitäre Bewertung. Die Geschichtswissenschaft und die Einsätze ihrer Mitglieder

Kornelia EngertHerbert Kalthoff

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Die Umstrukturierung der Universitat mit nunmehr starker standardisierten und verrechtlichten Studiengangen verandert auch die Aufmerksamkeitsokonomie der an der universitaren Lehre beteiligten Akteure (Lehrpersonal und Studierende). Sie erscheinen insbesondere durch andere Studienstrukturen (modularisiert), Bewertungssystematiken (kumulativ) und Leistungsanreize (extrinsisch) weniger aufeinander bezogen und ausgerichtet. Am Beispiel eines universitaren Fachs – der historischen Wissenschaft – untersuchen wir, wie Lehrpersonal und Student/innen auf diese veranderten Umstande der Lehre und des Studiums reagieren und damit umgehen. Der Beitrag zeigt erstens, wie Lehrende zwischen Standardisierung und Individualisierung der Leistungsbewertung wechseln, Zustandigkeiten von Fach- und Lehramtsstudent/innen eruieren und dabei eine Rekrutierung von Nachwuchshistoriker/innen im Blick haben, die kaum offensichtlich werden darf. Der Beitrag zeigt zweitens, wie Mechanismen der sozialen Trennung diesen Prozess begleiten: Die Kanalisierung einiger zukunftiger Absolvent/innen hin zur Bildung und Vertiefung einer universitaren Wissenskultur bzw. vieler Absolvent/innen, die einiges an fachlichem Wissen angehauft haben. Abschliesend wird darauf eingegangen, wie die Selektionsmechanismen der Organisation auf die befristeten Mitglieder des Lehrpersonals durchgreifen und in den Anreizstrukturen von der Lehre ablenken.

https://doi.org/10.1007/978-3-658-31549-8_10