6533b7dafe1ef96bd126e07d
RESEARCH PRODUCT
Einleitung: Entwicklung chromatographischer Verfahren in der Proteinchemie; Leistungsfähigkeit, Grenzen
Fritz Turbasubject
description
Nach der Wiederentdeckung der Tswettschen1 Methodik durch R. Kuhn 2 und seine Schule hat es trotz der bedeutenden Erfolge, aus denen die uberragende Selektivitat derartiger Verfahren hervorging, noch lange gedauert, bis man Proteine und ihre Spaltprodukte in den Kreis der untersuchten Stoffe einschlos. Dabei bedurften gerade diese, in ihrem Verhalten nur allzu ahnlichen und darum schwer zu trennenden und zu reinigenden, haufig dazu hochempfindlichen Stoffe am dringendsten einer Bereicherung der methodischen Moglichkeiten, da man mit den „klassischen“ Verfahren offensichtlich an einer selbst durch weitere Verfeinerung nicht mehr zu uberschreitenden Grenze angekommen war. Willstatter 3 hat auf die Bedeutung des Verfahrens im Zusammenhang mit seinen grundlegenden Untersuchungen uber Enzymtrennungen wohl hingewiesen, doch ist die Chromatographie in seinen Laboratorien — von unveroffentlichten Vorversuchen4 abgesehen — auf Eiweisstoffe und ihre Spaltprodukte (Peptide, Aminosauren) nicht angewandt worden; wahrscheinlich schien es zur damaligen Zeit wichtiger, die quantitativen Verhaltnisse bei jedem Adsorptions- und Elutionsschritt verfolgen zu konnen. Auch verstand man lange Zeit unter „Chromatographie“ fast ausschlieslich die Saulentrennung lipophiler Substanzen aus wasserfreien Losungsmitteln; der Ubergang zu wasrigen Losungen wurde als besonderer Fortschritt verzeichnet5. Nicht zum wenigsten mag auch die Einstellung mancher organischer Chemiker, die neben dem bisherigen Schatz der Kunstgriffe und Erfahrungen Neuerungen dieser Art als „nicht hoffahig“ empfanden, einer rascheren Entwicklung entgegengestanden sein.
year | journal | country | edition | language |
---|---|---|---|---|
1954-01-01 |