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RESEARCH PRODUCT
Paläoökologische Rekonstruktion von Wirbeltieren: Möglichkeiten und Grenzen
Jürgen A. Boysubject
Paleontologydescription
Die Begrenztheit der palaookologischen Analyse von Vertebraten wird am Beispiel permokarboner Amphibien diskutiert. Wichtigste Ergebnisse sind: Die einzelnen, auf der Untersuchung der Vertebraten wie ihrer Fossillagerstatte basierenden, palaookologischen Aussagen sind in der Regel ungenau und eventuell auch fehlerhaft. Deshalb sollte moglichst viel untersucht werden: Das gesamte Tier mit all seinen Konstruktionseinheiten und die Fossillagerstatte mit allen verfugbaren Daten zu Sedimentologie und Taphonomie. Uber konstruktionsmorphologische Vergleiche kann die fossile Art als Okomorphus — mit der optionalen Bandbreite verschiedener okologischer Parameter — charakterisiert werden. Durch gezielte Suche nach Nachweisen fur die realisierte okologische Bandbreite, insbesondere in Ernahrung und Habitat, konnen einzelne Parameter prazisiert werden. Verlassliche, auf einer breiten Datenbasis aufbauende palaookologische Analysen sind aber nur bei Lagerstatten mit individuenreicher, ± artikulierter Uberlieferung der Vertebraten moglich, und dort nur bei den mehr oder weniger aquatischen Vertebraten. Dies betrifft insbesondere weiterfuhrende Untersuchungen auf der „Populations“- und Okosystem-Ebene. Das Studium der zeitlich stark gemittelten Normal-„Populationen“ liefert Hinweise auf die Altersstruktur der Art und auf wachstumsbedingte, okologische Anderungen. Die Okosystemaren Untersuchungen haben zum Ziel, uber Rekonstruktion des Nahrungsnetzes die okologische Struktur und die Funktionen des Okosystems zu rekonstruieren. Darauf aufbauend, kann die okologische Rolle der Art in den Lebensgemeinschaften abgeschatzt werden.
year | journal | country | edition | language |
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2003-04-01 | Paläontologische Zeitschrift |