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RESEARCH PRODUCT
Sterben in Rheinland-Pfalz: Gewünschter und tatsächlicher Sterbeort
Kirsten Isabel ZepfLc Escobar PinzonStephan LetzelMatthias ClausMartin Webersubject
Gynecologymedicine.medical_specialtyPalliative carePlace of deathbusiness.industryPublic Health Environmental and Occupational HealthMedicinebusinessdescription
In Deutschland existieren bisher keine offiziellen Statistiken, die Angaben zu den Sterbeorten enthalten. Das Ziel der Studie bestand darin, den tatsachlichen und den gewunschten Sterbeort von Menschen, die im Jahr 2008 in Rheinland-Pfalz gestorben waren, deskriptiv zu bestimmen. Daruber hinaus sollten Einflussfaktoren fur einen Tod zu Hause vs. Tod in einer Institution identifiziert werden. Die Querschnittstudie basierte auf einer Zufallsstichprobe von 5 000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz, die zwischen Mai und August 2008 verstarben. Die Hinterbliebenen dieser Verstorbenen erhielten einen Fragebogen, der sowohl soziodemografische wie gesundheitsspezifische Aspekte behandelte. Nach Entfernung von Dubletten wurden 4 967 Fragebogen verschickt und davon 3 832 zugestellt. Insgesamt wurden 1 378 Fragebogen ausgefullt und zuruckgeschickt, sodass 36,0% aller erreichten Hinterbliebenen teilnahmen. Nach ihren Angaben verschieden 38,2% aller Verstorbenen zu Hause, 39,3% in einem Krankenhaus, 13,4% in einem Pflegeheim, 7,5% in einer Palliativeinrichtung und 1,6% an einem anderen Ort. 93,8% der Verstorbenen mit einer Praferenz fur einen Sterbeort auserten vor ihrem Tod den Wunsch, zu Hause zu versterben. Dieser Wunsch fand in 58,3% der Falle Erfullung. Eine Krebserkrankung (aOR: 1,30;95%-CI:1,01–1,68), soziale Unterstutzung (aOR verheiratet sein: 1,33;95%-CI:1,04–1,70; aOR teilzeit-/nichtberufstatiger Angehoriger:1,71;95%-CI: 1,28–2,29), eine hohe Pflegestufe (aOR Pflegestufe II:2,79;95%-CI:2,06–3,79; aOR Pflegestufe III:4,96;95%-CI:3,40–7,24), und Leben in einer landlichen Gemeinde (aOR:1,36;95%-CI:1,01–1,84) erhohten die Wahrscheinlichkeit zu Hause zu versterben. Insgesamt konnten 4 von 10 Patienten nicht im gewunschten hauslichen Umfeld sterben. Inwieweit eine Starkung ambulanter Versorgungsstrukturen, beispielsweise im Sinne der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, mehr Menschen den Wunsch nach einem Sterben zu Hause ermoglichen kann, sollte Gegenstand kunftiger Studien sein.
year | journal | country | edition | language |
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2013-05-28 | Das Gesundheitswesen |