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RESEARCH PRODUCT

Prä-klinische Ansätze der Computerspiel- und Internetsucht: Schulbasierte Präventionsansätze, Medientraining und eine Empfehlung für finanzielle Obergrenzen bei In-Game-Käufen (MIRPPU)

Michael DreierKlaus WölflingKai W. MüllerManfred E. Beutel

subject

Psychiatry and Mental healthApplied Psychology

description

ZusammenfassungAusgewählte Beiträge eines internationalen Reviews zu schulbasierten Präventionsansätzen werden vorgestellt. Aufgrund ihrer Wirksamkeit werden 2 internationale Ansätze dargestellt. Ergänzend werden 5 z.T. evaluierte Ansätze des deutschen Sprachraumes beschrieben.Um einer subklinisch exzessiven Nutzungsgruppe ein benötigtes präventives Angebot zur Verfügung zu stellen, wurde von der Ambulanz für Spielsucht Mainz ein Medientraining konzipiert. Dieser verhaltenstherapeutische Präventionsansatz wird konzeptuell und mit seinen ersten Pilotergebnissen abgebildet. Beim Medientraining handelt es sich um eine gruppentherapeutische Frühintervention für Kinder und Jugendlichen mit problematischer Computerspiel- und Internetnutzung im Alter von 12–17 Jahren. Das prä-klinische Medientraining erweist sich als effektive Präventionsmaßnahme, denn es wurde eine deutliche Reduktion der Nutzungszeiten unter der Woche und am Wochenende erwirkt. Es kam zu Verbesserungen der Bewertung der Zukunftsperspektiven, einer Steigerung des Problemverständnis, einer Identifikation individueller suchtauslösender Faktoren, einer Verbesserung der familiären als auch schulischen Situation sowie zu einer Verbesserung der seelischen und körperlichen Situation.Strukturelle präventive Maßnahmen wie politische Regulationen des Jugendschutzes sollten weiter diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden. Eine Anregung dazu sind altersadäquate finanzielle Obergrenzen für Mikrotransaktionen (MIRPPU; Maximum Individual Revenue Per Paying User per month).

https://doi.org/10.1055/a-1022-2874