6533b825fe1ef96bd1281c52

RESEARCH PRODUCT

Sozialmedizinische Aspekte der Epilepsie

Gerd DannhardtSusann SeddighThomas Vogt

subject

description

Die Epilepsie ist eine schon im Altertum bekannte Erkrankung, deren besondere Bedeutung sich in den ausfuhrlichen Beschreibungen ausert. Der Begriff, der sich aus dem griechischen „epilambanein“ fur „ergriffen uberwaltigt sein“ ableitet und seine Bezeichnung im Corpus hippocraticum als „morbus sacer“, die heilige Krankheit, deuten schon die Haltung der Bevolkerung zu dieser Erkrankung an, obwohl Arzte im Altertum wie Hippokrates oder Galen durchaus von einer normalen organischen Ursache der Erkrankung ausgingen. Auch wenn die Kenntnisse uber Genese, Pathophysiologie und Klinik der Epilepsie heute viel genauer sind als bei vielen anderen zerebralen Erkrankungen, bleibt immer noch ein Rest von Mythos, und die Epilepsie gilt auch heute noch als eine stigmatisierende Erkrankung. Diese Ausgrenzung von Anfallspatienten, die haufig uber die krankeitsrelevanten Aspekte hinausgeht muss Anlass sein, neben der rein organbezogenen Diagnostik und Therapie auch die sozialmedizinische Bedeutung der Erkrankung zu erfassen und gegebenenfalls gezielt zu korrigieren.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-56244-0_9