6533b825fe1ef96bd12826a6

RESEARCH PRODUCT

Lebensqualit�t und Patientenzufriedenheit nach Kataraktchirurgie

H. B. DickA. LohmeierFrank Krummenauer

subject

Cataract extractionGynecologyOphthalmologymedicine.medical_specialtybusiness.industryTreatment outcomeMedicinebusiness

description

Die Messung von Lebensqualitat und Patientenzufriedenheit gewinnt bei der Evaluation von Therapiekonzepten an Bedeutung als erganzendes Effektmas neben dem objektiven klinischen Outcome. Bei "schnell wirksamen" Interventionen wie der Kataraktchirurgie ist jedoch nicht gesichert, ob die klassischen Erhebungsinstrumente, die vor allem fur langsam progredierende und therapierbare Erkrankungen wie das Glaukom konzipiert sind, die Wirkung der Intervention auch hinreichend gut abbilden. Bei 152 konsekutiven Kataraktpatienten wurde neben der Anderung des Visus als objektivem klinischen Effektmas ein eigens fur Kataraktpatienten konzipierter Erhebungsbogen eingesetzt, um die Anderung der Lebensqualitat durch den Eingriff sowie die subjektive Zufriedenheit der Patienten mit dem Erfolg des Eingriffes messen zu konnen. Der Fragebogen mit 80 Einzelinformationen zu Belastbarkeit und Mobilitat im Alltag, Zufriedenheit mit der arztlichen und pflegerischen Betreuung, ophthalmologischen Verbesserungen sowie Komplikationen durch den Eingriff wurde sowohl 1 Tag vor als auch 4 Wochen nach dem Eingriff von den Patienten ausgefullt. Das Instrument zeigte sich mit einer internen Konsistenz von 82% begrenzt reliabel, die praoperativen Angaben zeigten sich massiv verzerrt. Keine der obigen Dimensionen korrelierte nennenswert mit der absoluten Visusanderung durch den Eingriff (alle Korrelationen im Betrag <0,2). Als signifikante Einflussfaktoren einer abschliesend von den Patienten erfragten summarischen Bewertung ihrer Lebensqualitat nach dem Eingriff ergaben sich nur deren wiedergewonnene Belastbarkeit (p=0,049) sowie die Zufriedenheit mit der Betreuung in der behandelnden Klinik (p=0,027). Die fur Lebensqualitat anerkannten Determinanten liefern eine von der Visusanderung als objektivem Effektmas im Wesentlichen unabhangige Information. Eine globale Bewertung der Patientenzufriedenheit reicht zur subjektiven Bewertung der Therapie durch den Patienten nicht aus, da diese von der personlichen Wahrnehmung der arztlichen und pflegerischen Zuwendung dominiert scheint. Ein hinreichend ausfuhrliches Erhebungsinstrument erscheint unumganglich, eine postoperative Befragung ausreichend.

https://doi.org/10.1007/s00347-003-0829-8