6533b827fe1ef96bd1286e1e

RESEARCH PRODUCT

Durchblutung und Sauerstoffverbrauch gewebsisolierter Impftumoren (DS-Carcinosarkom) in vivo

M. KerstenV. SchulzR. WörzW. SchwarzP. Vaupel

subject

GynecologyCancer Researchmedicine.medical_specialtyOncologyChemistryIn vivoBlood circulationmedicineGeneral Medicine

description

Nach einer von Gullino u. Grantham (1961) angegebenen Methode wurden DS-Carcino-Sarkomzellen in Rattennieren verimpft und gewebsisoliert gezuchtet. Nach im Mittel 11 Tagen hat der infiltrierend und destruierend wachsende Tumor das Nierengewebe meist vollig ersetzt und steht mit dem Wirtstier nur uber eine Arterie und eine Vene in Verbindung. Die Tumordurchblutungsmessungen erfolgten nach Kanulierung der Tumorvene druckkonstant mit Hilfe eines Rollenpumpen-Windkessel-Systems uber eine Mescapillare. Gleichzeitig konnten Mikroblutproben unter Luftabschlus aus Tumorvene und Aorta entnommen und pH, O2-Druck, CO2-Druck, Hb-Konzentration und Hamatokrit bestimmt werden. Aus der errechneten arterio-venosen O2-Differenz und der Tumordurchblutung lies sich der Sauerstoffverbrauch der Impftumoren in vivo bestimmen. Als Mittelwerte von 27 Messungen an 16 Tumoren ergab sich fur die Durchblutung $$\dot Q$$ =6,4 ml Blut/100 g/min und fur den Sauerstoffverbrauch $$\dot V_{0_2 } $$ = 0.5 mlO2/100 g/min. Als ursachlich fur den relativ hohen mittleren Sauerstoffpartialdruck im venosen Blut werden eine Rechtsverlagerung der Sauerstoffbindungskurve durch pH-Erniedrigung, CO2-Druckerhohung und Anamie sowie vor allem der geringe Sauerstoffverbrauch der Tumorzellen angesehen. Unter in vivo-Bedingungen ist die geringe Tumordurchblutung als moglicherweise limitierender Faktor der Sauerstoffversorgung des Tumors anzunehmen.

https://doi.org/10.1007/bf00524512