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RESEARCH PRODUCT
Raynaud-Phänomen bei einer beruflichen Vibrationsbelastung
Stephan LetzelA. Muttraysubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryExpert opinionDisease progressionRaynaud phanomenMedicineGeneral MedicineVibration exposurebusinessdescription
Anamnese und klinischer Befund: Eine 34-jahrige Steinmetzin wurde mit der Fragestellung eines vibrationsbedingten vasospastischen Syndroms (VVS) begutachtet. Ihre Hande waren langjahrig gegenuber den hochfrequenten Schwingungen verschiedener Werkzeuge exponiert gewesen. Die Patientin berichtete uber Weisfingeranfalle an den Langfingern, die bei Kalte aufgetreten waren. Der korperliche Befund war zu diesem Zeitpunkt regelrecht. Untersuchungen: Der Kaltwasserprovokationstest zeigte an den Langfingern der rechten Hand eine leicht verzogerte Wiedererwarmung; die Kapillarmikroskopie der Finger war regelrecht. Diagnose und Verlauf: Das leichtgradige Raynaud-Phanomen wurde als Berufskrankheit der Nr. 2104 der BKV als VVS anerkannt. Etwa 3 Jahre spater hatte sich die Raynaud-Symptomatik subjektiv und objektiv (Kaltwasserprovokationstest) nach Beendigung der Exposition verschlechtert. Die Patientin wies akut entzundliche Schwellungen an mehreren Gelenken auf, die durch eine rheumatoide Arthritis versucht waren. Folgerung: Bei der atiologischen Abklarung eines Raynaud-Phanomens sollte differenzialdiagnostisch auch an eine berufliche Ursache gedacht werden, wegweisend ist die Arbeitsanamnese. Bei begrundetem Verdacht auf eine berufliche Verursachung ist eine Berufskrankheitenanzeige zu erstatten. Bei unserer Patientin ist die Zunahme der Raynaud-Symptomatik wesentlich auf die rheumatoide Arthritis im Sinne einer berufsunabhangigen Krankheitsursache zuruckzufuhren.
year | journal | country | edition | language |
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2013-02-26 | DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift |