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Beiträge der Primatenkunde (Primatologie) zur Rekonstruktion der Stammesgeschichte des Menschen

Winfried HenkeHartmut Rothe

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Menschen und Affen bilden eine grose geschlossene und naturliche Abstammungsgemeinschaft mit einem langen gemeinsamen Entwicklungsweg. Die Stammesgeschichte der Primaten reicht bis in die Oberkreide (Mesozoikum) zuruck, also 70–80 Millionen Jahre1 vor heute. Es liegen zahlreiche Belege vor, die die Annahme rechtfertigen, das sich die ersten affischen Formen aus der vielgestaltigen Gruppe kreidezeitlicher Insektenfresser abzweigten, moglicherweise aus den Igelartigen (Erinaceomorpha). Fossil sind Primaten allerdings erst aus dem (spaten) Palaozan bzw. fruhen Eozan dokumentiert (65,0–56,5 bzw. 56,5–35,4 MJ; Abb. 3.1). Demnach ist der Menschwerdungsprozes sehr fruh im Substrat der nicht-menschlichen Primaten vorbereitet worden und ohne diese speziellen und kanalisierenden Vorgaben aus dem subhumanen Bereich nicht denkbar. So handelt es sich bei sehr vielen, fruher ausschlieslich dem Menschen zugesprochenen Sondermerkmalen um,intensivierte Fortschreibungen’ stammesgeschichtlicher Trends.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-58962-1_3