6533b82ffe1ef96bd12959cf

RESEARCH PRODUCT

Zur Problematik der sog. „RES-Blockade“ mit Trypanblau

H. EssL. Friederici

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyPhilosophymedicineGeneral Medicine

description

1. Es wurde die Wirkung von Trypanblau i. R. der sog. „RES-Blockade“ am Kaninchen unter Vergleich des morphologisch fasbaren Speicherungsvermogens der R.E.-Zellen mit dem Ergebnis elektrophoretischer Serumauftrennungen sowie serologischer Untersuchungen bei abgestuften Trypanblaukonzentrationen und zu verschiedenem Zeitpunkt nach „Blockadebeginn“ untersucht. Hohere Trypanblaukonzentrationen sind von erheblichen Nebenwirkungen (Lebernekrosen, Schadigung der Nierentubuli, Resistenzverminderung, schlieslich Tod der Versuchstiere) begleitet. Niedrigerer Trypanblaudosierung folgt relativ rasch eine Zellproliferation im RES. 2. Im Serumeiweisbild finden sich eine von Farbstoffsattigung und Speicherzeit im RES abhangige Albuminverminderung sowie ein Anstieg derα- undβ-Globuline. 3. Eine Unterdruckung der Antikorperbildung nach Einverleibung von Pferdeserum oder Typhusvaccine war uber langere Zeit auch nach hohen Trypanblaukonzentrationen nicht zu erzielen. 4. Die Toxicitat des Trypanblaus bei hoherer Dosierung bestatigt sich auch in der Gewebekultur. Der Angriffspunkt des Farbstoffes ist nach histochemischen Untersuchungen am Fermentapparat der Zelle (fehlender Nachweis fur die saure und alkalische Phosphatase sowie die Phosphoamidase) zu suchen. Trypanblau ist insbesondere bei langerer Versuchsdauer zur „RES-Blockade“ als Funktionsprobe ungeeignet. Die Moglichkeit einer „RES-Blockierung“ uberhaupt erscheint fraglich.

https://doi.org/10.1007/bf02047246