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RESEARCH PRODUCT

Positronen-Emissions-Tomographie in der präoperativen Diagnostik des ösophaguskarzinoms — Erste Ergebnisse einer prospektiven Studie

Werner KneistTh. Junginger

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Voraussetzung fur die Indikation zur Operation bei osophaguskarzinom und die Wahl des geeigneten Operationsverfahrens ist ein genaues praoperatives Staging. Ziel vorliegender prospektiver Studie war es zu klaren, ob eine Positronen-Emissions-Tomographie mit 18F-Fluoro-deoxyglucose (FDG-PET) bei Patienten mit Osophaguskarzinom die Genauigkeit des praoperatives Stagings gegenuber der Computertomographie (CT) von Thorax und Abdomen erhoht und zu therapeutischen Konsequenzen fuhrt. Patienten und Methode: Von Januar bis September 2001 erhielten 32 Patienten bei histologisch gesichertem Osophaguskarzinom ein FDG-PET von Hals Thorax und Abdomen und ein CT von Thorax und Abdomen im Rahmen des praoperativen Stagings. Sensitivitat, Spezifitat und Genauigkeit der Beurteilung intraabdominaler und intrathorakaler Lymphknoten- sowie Fernmetastasierung mit CT und FDG-PET wurden berechnet und getrennt fur die Bereiche Thorax, Abdomen, kleine Magenkurvatur und Truncus coliacus bei 22 Patienten mit entsprechend vorliegendem histologischem Befund untersucht. Ergebnisse: Die Genauigkeit bei der Erkennung abdominaler Lymphknotenmetasten war im CT hoher als im FDG-PET (55% vs. 45%), gleichermasen fur thorakale (68% vs. 50%) und fur Lymphknotenmetastasen im Bereich der kleinen Kurvatur (50% vs. 45%); identisch war sie fur die Erkennung einer Metastasierung im Gebiet des Truncus coeliacus (73%). Die Spezifitat war fur das FDG-PET (jeweils 100%) immer groser und die Sensitivitat immer geringer als fur das CT. Die Genauigkeit bei der Erkennung von Fernmetastasen lag im CT bei 81% im FDG-PET bei 67%. Das CT war diesbezuglich sensitiver (80% vs. 30%) aber weniger spezifisch (82% vs. 100%). Bei 10 von 32 Erkrankten wurde die Indikation zur osophagusresektion nicht gestellt; fur diese Entscheidung war der Befund des FDG-PET nicht ausschlaggebend. Die Indikation zur transthorakalen Resektion wurde bei 8 Patienten gestellt. Der Befund des FDG-PET mit falsch beschrankter Lokalisation des Karzinoms auf das untere Drittel des Osophagus hatte bei 2 der 8 Patienten zur transhiatalen Resektion mit eingeschrankter Radikalitat gefuhrt. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie hat das FDG-PET die Genauigkeit des Tumorstagings die sich aus dem CT von Thorax und Abdomen ergibt nicht erhoht. Hinsichtlich der Indikation zur Operation und zur Verfahrenswahl bei osophaguskarzinom fuhrte die Untersuchung nicht zu therapeutischen Konsequenzen. Die Sensitivitat des Verfahrens muss verbessert werden. In Anbetracht der hohen Kosten ist das FDG-PET derzeit nur innerhalb von Studien angezeigt.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-55715-6_232