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RESEARCH PRODUCT

Die intravesikale Rezidiv-Chemoprophylaxe des oberflächlichen Harnblasentumors

Günther H. JacobiD. FrohnebergG. JakseH. W. BauerUdo Engelmann

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Das oberflachliche Harnblasenkarzinom stellt eine Domane der transurethralen Resektion dar. Das maligne Potential dieser Tumoren ist vergleichsweise niedrig und die betroffenen Patienten leiden oft infolge ihres fortgeschrittenen Alters an zusatzlichen internistischen Grunderkrankungen, die im Vordergrund stehen (1). Andererseits nimmt die karzinombedingte Todesrate in Abhangigkeit vom Infiltrationsstadium und der zellularen Entdifferenzierung deutlich zu. So sinkt die 3-Jahresuberlebensrate von Patienten mit Harnblasenkarzinomen des Stadiums T1–3 mit zunehmender histologischer Entdifferenzierung. Sie betragt bei G1-Tumoren noch 76% und sinkt auf 32% bei G3-Tumoren. Ebenso nimmt die Todesrate auf Grund des Blasenkarzinoms mit Infiltration der Lamina propria zu. Sie betragt im Stadium T1 24% in 3 Jahren, wie Pryor demonstrieren konnte (2). Obwohl beim nicht-invasiven oberflachlichen Harnblasentumor im Stadium Pa selten tumorbedingte Todesfalle zu verzeichnen sind, treten doch typische Merkmale des oberflachlichen papillaren Urotheltumors hinzu: Namlich die lokale Rezidivrate von mindestens 60% sowie eine Progression im Tumorstadium und Tumorgrad von mindestens 20% im Rezidivfalle. Auserdem mus damit gerechnet werden, das 5–10% der Patienten ein so ausgedehntes Wachstum uber die ganze Blase entwickeln, das eine Zystektomie in Betracht gezogen werden mus.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-72357-5_6