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GameStop im Lichte der MAR

Alexander Sajnovits

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Zusammenfassung In sozialen Medien koordinierter Aktien- und Optionshandel von Privatanlegern hat den Kurs der GameStop-Aktie im Januar 2021 in schwindelerregende Höhen getrieben, insbesondere, weil die im sozialen Netzwerk Reddit kommunizierenden Anleger durch ihre Zukäufe vor allem Leerverkäufer in GameStop „in die Ecke drängen“ konnten (sog. short squeeze). Auf dem Höhepunkt der Rallye erließen dann mehrere Broker in den USA aber auch in Deutschland Kaufbeschränkungen, was einen vorübergehenden beträchtlichen Kursverlust zur Folge hatte. Der Beitrag bewertet vergleichbare Geschehnisse im Lichte der MAR. Dabei zeigt sich, dass das europäische Marktmissbrauchsrecht dem – durchaus Marktverwerfungspotential zukommenden – semi-koordinierten Verhalten von Privatanlegern in sozialen Medien derzeit keine praktisch relevanten Grenzen zieht. Durch Broker ad hoc auferlegte Handelsbeschränkungen stellen sich dagegen nur unter engen Voraussetzungen als vertrags- und aufsichtsrechtlich legitimes Verhalten dar.

https://doi.org/10.1515/zgr-2021-0026