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RESEARCH PRODUCT

Gustav Radbruchs Denken und dessen Rolle beim Wiederaufbau des Rechtstaats und der Demokratie in Deutschland nach 1945

Nathalie Le Bouedec

subject

démocratieEtat de droitGustav RadbruchNazisme[ SHS ] Humanities and Social Sciences[SHS] Humanities and Social Sciencesphilosophie du droitAllemagne après 1945[SHS]Humanities and Social Sciences

description

Auf welchen Grundlagen konnte ein demokratischer Rechtsstaat auf den Trümmern des totalitären Regimes wiederaufgebaut werden? Nach 1945 konnte das Denken des Juristen Gustav Radbruch Anknüpfungspunkte dafür bieten. Einerseits wirkte Radbruch in der Tat am Wiederaufbau des Rechtsstaats mit, indem es das theoretische Rüstzeug für die juristische Aufarbeitung der in der NS-Zeit begangenen Verbrechen lieferte; andererseits hat aber seine These, der Positivismus sei für das Versagen der Justiz im Dritten Reich verantwortlich, auch zur Entlastung des Juristenstandes und zu einer ambivalenten Naturrechtsrenaissance beigetragen. Demgegenüber wurde Radbruchs demokratisches Denken eher wenig rezipiert, obwohl er einer der wenigen Weimarer Juristen war, die zu den überzeugten „Demokraten“ gehörten. Im Endeffekt weisen die Paradoxe der Radbruchschen Rezeption auf die Ambivalenzen hin, die das Verhältnis der jungen Bundesrepublik zum Erbe der Weimarer Republik und des Dritten Reiches kennzeichnen.

https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-01078092