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RESEARCH PRODUCT
Ist die transhiatale Oesophagusresektion mit unterer posteriorer mediastinaler sowie abdomineller Lymphknotendissektion onkologisch ausreichend beim distalen Plattenepithelkarzinom des Oesophagus
Theodor JungingerWerner KneistF. SultanowP. Dutkowskisubject
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Einleitung: Die transhiatale Oesophagusresektion wird aus onkologischer Sicht aufgrund der eingeschrankteren Moglichkeit einer mediastinalen Lymphknotendissektion haufig als palliative Therapie des Plattenepithelkarzinom des Oesophagus angesehen im Gegensatz zur abdominothorakalen Oesophagusresektion mit 2- oder 3-Feld Lymphknotendissektion. Andererseits kann auch im Rahmen einer transhiatalen Resektion eine Lymphknotendissektion des unteren posterioren Mediastinums bis zur Trachealbifurkation durchgefuhrt werden, so dass bei distaler Tumorlokalisation das transhiatale Vorgehen moglicherweise vertretbar erscheint. Ziel dieser Analyse des eigenen Krankenguts war es, den Langzeitverlauf der Patienten mit distalem Plattenepithelkarzinom des Oesophagus zu untersuchen. Methodik: Zwischen 1985 und September 2001 wurden an unserer Klinik 165 Oesophagusresektionenbei Plattenepithelkarzinom des Oesophagus durchgefuhrt, in 62 Fallen (36%) bestand eine Tumorlokalisation im distalen Oesophagusdrittel. Davon wurden 35 Patienten transthorakal reseziert mit 2 Feld Lymphknotendissektion, 27 Patienten wurden transhiatal disseziert. Nach transhiataler Dissektion wiesen 85% (23/27) der Patienten tumorfreie Schnittrander (R0) auf gegenuber 80% (28/35) bei transthorakal resezierten Falle. Bezuglich der Tumorstadien, des Patientenalters und der Risikoeinschatzung bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Operationsverfahren. Die Zahl resezierter und untersuchter mediastinaler Lymphknoten lag im Median nach transhiataler Resektion bei 3 gegenuber 17,5 nach transthorakaler Resektion. Ergebnisse: Auch unter Berucksichtigung sowohl der R0 als auch der Rl klassifizierten Falle war die mediane uberlebenszeit bei distalem Plattenepithelkarzinom nach abdominothorakaler Resektion signifikant verlangert im Vergleich zur tranhiatalen Resektion (35 Monate vs 15 Monate, p = 0,0075). Die 5-Jahresuberlebensrate nach transthorakaler Resektion lag bei 37,6 ± 8,7%, die 10-Jahresuberlebensrate lag bei 21,9 ± 8,6%. Keiner von den transhiatal resezierten Patienten mit distalem Plattenepithekarzinom uberlebte jedoch bisher 3 Jahre. Schlussfolgerung: Auch beim distalen Plattenepithelkarzinom profitieren die Patienten vom transthorakalen Vorgehen mit 2 Feld Lymphknotendissektion gegenuber der eingeschrankten posterioren mediastinalen Lymphknotendissektion bis zur Carina bei transhiataler Resektion Onkologischerseits sollte daher die transthorakale Resektion auch beim distalen Plattenepithelkarzinom bevorzugt werden falls von der Risikobeurteilung her vertretbar.
year | journal | country | edition | language |
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2002-01-01 |