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RESEARCH PRODUCT

Der prognostische Gehalt der Nachrichtenwerttheorie

Hans Mathias Kepplinger

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Die Ziele jeder Theorie sind Erklarungen und Prognosen. Dies gilt auch fur die Nachrichtenwerttheorie. Die Nachrichtenwerttheorie soll drei Sachverhalte erklaren und prognostizieren – die Auswahl, die Platzierung und den Umfang von Nachrichten. Ihre generelle Grundannahme lautet: Je groser die Summe der Nachrichtenwerte der Nachrichtenfaktoren, desto groser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Meldung publiziert wird, desto prominenter wird sie platziert und desto umfangreicher wird sie aufgemacht. Dabei wird implizit unterstellt, dass alle drei Sachverhalte – Auswahl, Platzierung und Umfang – in ahnlicher Weise durch den Nachrichtenwert der Nachrichtenfaktoren erklart und prognostiziert werden. Der Einfluss des Nachrichtenwertes der Nachrichtenfaktoren auf die Berichterstattung wird mithilfe von drei Forschungsdesigns untersucht, die unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen – Input-Output-Analysen, Intra- Extra-Medien-Daten und Output-Analysen. In allen drei Fallen werden die Nachrichtenfaktoren der publizierten Beitrage mithilfe von Inhaltsanalysen ermittelt. Dabei wird ein Nachrichtenfaktorenkatalog zugrunde gelegt, der von Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge vorgelegt, von Winfried Schulz weiterentwickelt, von einer Forschergruppe unter Leitung des Verfassers uberarbeitet und von Joachim Friedrich Staab veroffentlicht wurde. Alle spateren Nachrichtenfaktorenkataloge stellen Aktualisierungen bzw. Vereinfachungen dieser Ansatze dar.

https://doi.org/10.1007/978-3-531-92915-6_5