6533b854fe1ef96bd12ae798

RESEARCH PRODUCT

Morbidität von Begleiteingriffen bei der Halsexploration wegen primärem Hyperparathyreoidismus Ergebnisse einer prospektiven Untersuchung

G. BernhardS. WalgenbachTheodor Junginger

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyTransplant surgerybusiness.industryCardiothoracic surgeryMedicineSurgerybusinessAbdominal surgery

description

In einer prospektiven Beobachtungsstudie nach operativer Therapie eines primaren Hyperparathyreoidismus wurden die Incidenz durchgefuhrter Begleiteingriffe und deren Einflus auf die Morbiditat der Halsrevision analysiert. Vom 1. 8. 1987 bis 15. 10. 1995 wurden 231 Patienten operiert. Bei 16 Patienten erfolgten simultan 18 (7,8 %) abdominal-, thoraxchirurgische Operationen sowie Eingriffe bei Weichgewebstumoren und bei 133 Patienten (57,6 %) Schilddrusenresektionen unterschiedlichen Ausmases, bei 4,8 % bestanden Schilddrusencarcinome. Von 94,4 % aller Patienten liegen im Rahmen einer standardisierten Verlaufsbeobachtung katamnestische Daten vor (1–9 Nachuntersuchungen bei 216 Patienten). Nach den extracervicalen Begleitoperationen trat ein Hamatom nach Adrenalektomie auf. Bei Patienten mit Erstmanifestation des primaren Hyperparathyreoidismus aufgrund eines solitaren Nebenschilddrusenadenoms (n = 189) stieg die Morbiditat der Nebenschilddrusenchirurgie durch eine simultane Schilddrusenresektion an. Die Haufigkeit eines permanenten Hypoparathyreoidismus war ferner von der Anzahl intraoperativ identifizierter Epithelkorperchen abhangig. (Permanenter Hypoparathyreoidismus: cervicaler Ersteingriff mit alleiniger Nebenschilddrusenexploration 2,2 %, mit simultaner Schilddrusenresektion 6,5 %; nach fruherer Schilddrusenresektion und alleiniger Nebenschilddrusenexploration 0 %, nach simultaner Schilddrusenresektion 28,6 %; bei intraoperativer Nachweisbarkeit von 4 Epithelkorperchen 3,1 %, bei Nachweisbarkeit von weniger als 4 Epithelkorperchen 8,2 %). Die erhohte Morbiditat der Nebenschilddrusenchirurgie durch eine simultane Schilddrusenresektion ist gerechtfertigt, da nicht bekannte Schilddrusencarcinome potentiell kurativ behandelt werden konnten.

https://doi.org/10.1007/pl00002541