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RESEARCH PRODUCT
Experimentell induzierte Einkeimblättrigkeit beiEranthis hiemalis
Gerhard TrompeterBarbara Hacciussubject
PhysicsGynecologymedicine.medical_specialtyGeneticsmedicinePlant Sciencedescription
1. BeiEranthis hiemalis erhalt man nach Behandlung bestimmter Embryonalstadien mit 2,4-D-Losungen (200–600 ppm) einen hohen Prozentsatz an anomal verwachsenkeimblattrigen Samlingen. 2. Die Anatomie dieser 2,4-D-Morphosen wird untersucht und eine luckenlose Ubergangsreihe festgestellt von Synkotylen mit 2 gleich starken Leitbundeln in der Kotyledonarscheide uber solche mit verschieden entwickelten Bundeln bis zu „monokotyl” erscheinenden Exemplaren mit nur einem Medianstrang. Auch in den zuletzt genannten Extremfallen zunehmender Reduktion des einen Kotyledos sitzt die Keimblattspreite nicht einem einfachen Blattstiel, sondern einer langen bis oben rings geschlossenen Scheide auf. 3. Als die eigentliche Folge der 2,4-D-Einwirkung aufEranthis-Embryonen einer bestimmten Altersstufe werden die kotyledonaren Verwachsungserscheinungen angesehen, wahrend es wahrscheinlich von zusatzlichen Faktoren abhangt, ob dabei 2 gleich starke Anlagen betroffen werden oder ob es zugleich zu einer mehr oder weniger weitgehenden Unterentwicklung des einen Kotyledos kommt. 4. Die fur die Induktion von Synkotylie sensible Phase der Embryoentwicklung setzt mit dem Beginn einer erhohten Teilungstatigkeit in den Kotyledonarpolen des noch birnformigen Embryos ein und endet mit der ersten mikroskopisch sichtbaren Hervorwolbung der Primordien. 5. Die hier behandelten 2,4-D-Morphosen unterscheiden sich anatomisch und entwicklungsgeschichtlich sehr einschneidend von den Keimpflanzen bisher untersuchter normalerweise einkeimblattriger Dikotylen-Arten, wahrend sie in vielen Zugen mit synkotylen Varianten oder Mutanten normalerweise zweikeimblattriger Arten ubereinstimmen.
year | journal | country | edition | language |
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1960-03-01 | Planta |