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Die Anlage und Differenzierung der weiblichen Keimdrüse

Max Watzka

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Morphologisch wahrnehmbar wird die Anlage der indifferenten Keimdruse bei menschlichen Embryonen von etwa 7 mm Lange (FISCHEL 1930, HIGTJCHI 1932), nach GILLMAN (1948) erst bei 8 mm langen Embryonen. Die Zellen des Leibeshohlen epithels werden an der betreffenden Stelle hoher. Ihr Zelleib erscheint dunkler und farbt sich mit Eosin starker als in den benachbarten Abschnitten. Die Zellkerne sind nicht rundlich, sondern oval. In der Gesamtheit bilden diese Zellen das Keimdrusenepithel, bzw. das Keimepithel, das bald darauf in einen mehrschichtigen Belag von unregelmasig geformten Epithelzellen ubergeht. Eingestreut liegen an einzelnen Stellen die durch ihre Grose und Kugelgestalt sowie ihren Kern gut gekennzeichneten Urgeschlechtszellen. Die unmittelbar unter dem Keimepithel gelegene blastemartige Gewebsverdichtung wird von de Winiwarter und Saimont (1909), Kohn (1920), Grunwald (1936), Grosser (1944) u. a. auf eine Wucherung des Keimepithels zuruckgefuhrt. Diese Verdichtung reicht unmittelbar an das Epithel heran, wobei die basale Epithelgrenze vorubergehend verlorengeht und der Eindruck entsteht, das, ahnlich wie beim Primitivstreifen, Epithelzellen in die Tiefe auswandern und sich mit den Mesenchym zellen vermischen. Fischel (1930) dagegen bestreitet diesen Zusammenhang der Mesenchymverdichtung mit dem Keimepithel, so das nach ihm auch die Bezeichnung „Epithelkern“ nicht zu Recht besteht, sondern richtiger als „Mesenchymkern“ bezeichnet werden muste. So spricht er auch nicht mehr vom Keimepithel, sondern vom Keimdrusenepithel, weil dasselbe angeblich keine rege Zellvermehrung zeigt und keine anderen Elemente derKeimdruse aus demselben hervorgehen sollen. Politzer (1933), Wallart (1942), Bejdl (1952) und Novak (1953) schliesen sich bezuglich der Keimdrusenentwicklung im wesentlichen Fischel an. Higuchi (1932) glaubt, das Keimepithel und Mesenchym an der Bildung dieser Verdichtung beteiligt sind, was zuletzt auch Grosser (1953) annimmt.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-47981-6_3