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Amerikanische Soziologie unter Einschluss der Englischen
Friedrich Jonassubject
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Die amerikanische Soziologie beginnt mit dem Sozialdarwinismus. Diese Lehre entsprach einer Gesellschaft, die sich in rascher Entwicklung befand, ohne diese als Last anzusehen. In Amerika, so hatte Tocqueville bemerkt, konnte sich jedermann ohne Muhe bereichern, und das Streben nach materiellem Reichtum erschien deswegen als unproblematisch. Es fuhrte nicht zu der sozialen Frage, mit der sich die europaischen Gesellschaften schon im 19. Jahrhundert konfrontiert sahen. Wer sich mit den Schriften der Grundervater der amerikanischen Soziologie beschaftigt, wird, bei allen Differenzen, die im einzelnen bestehen, bei den Sozialdarwinisten, Sozialpsychologen und Pragmatisten, ein eigentumliches Klima der Zuversicht bemerken, das an das Pathos des europaischen 18. Jahrhunderts erinnert. Wahrend in Europa das 18. Jahrhundert kaum noch zur Debatte steht, wahrend hier Aufklarung, Liberalismus und Idealismus als vorgestrige Positionen erscheinen, ist in den USA der Geist von Benjamin Franklin, dem Lehrmeister der amerikanischen Revolution,1 noch lebendig. Traditionen sind das Kapital der Erfolgreichen und Glucklichen. Wahrend man sich in Europa von ihnen enttauscht abwendet, sind sie hier noch das Fundament, auf dem man aufbaut.
year | journal | country | edition | language |
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1980-01-01 |