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Säure-Basen-Haushalt in der Postnatalperiode

W. Toussaint

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Der Partus stellt fur das Kind den Ubergang vom intrauterinen zum extrauterinen Leben dar. Es beginnen damit eine Reihe von Adaptationsvorgangen, die gerade in der ersten Zeit eine ausgesprochene Dynamik aufweisen. Wahrend eine Reihe von Funktionen, z. B. Kreislauf, Harnbereitung und Sekretion endocriner Drusen schon in der pranatalen Phase in Aktion sind, werden andere als Notwendigkeit des extrauterinen Lebens, z. B. die Atmung, die Temperaturregulation und spater auch die Verdauung, nach der Geburt erst in Gang gesetzt. Nach Linneweh sind als Ursachen des postnatalen Funktionswandels erstens die Adaptation als Folge eines differenten Milieus, zweitens die genetisch bedingte Reifung und drittens der Geburtsstress anzusehen. Die unter der Geburt auftretenden Belastungen konnen die von der Natur vorsorglich gegebene Toleranzbreite beim Neugeborenen uberschreiten und zu lebensbedrohlichen Zustanden fuhren. Schon bei der unkomplizierten Geburt kommt es, wie Verlaufsuntersuchungen im Nabelarterienblut zeigen konnten, zu einer erheblichen Verminderung der Sauerstoffsattigung. Weisbrot u. Mitarb, sowie James fanden Werte von 17 bzw. 22,2%. Wulf stellte bei gesunden Neugeborenen in der Nabelschnurarterie Werte, die nach Umrechnung einer Sauerstoffsattigung von ungefahr 4% entsprachen, fest, ohne das die Kinder sich in einer klinisch nachweisbaren Hypoxie befanden.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-87095-8_8