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RESEARCH PRODUCT
Ein politikwissenschaftlicher Ansatz zur Erklärung der kommunalen Haushaltspolitik
Volker Kunzsubject
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Die politikwissenschaftliche Output-Forschung bezieht sich in erster Linie auf die politische Systemanalyse David Eastons. Nach einer Einfuhrung in die system- und entscheidungstheoretischen Grundlagen, die in dieser Perspektive zur Erklarung der kommunalen Haushaltspolitik von Bedeutung sind (Kapitel 8.1), werden die relevanten Input-Faktoren, die dem lokalen politischen System aus seiner Umwelt zufliesen, bestimmt. Inputs stellen nach Easton Forderungen und Ressourcen dar, die in der Forschungspraxis uber sozio-okonomische Strukturmerkmale gemessen werden. In diesem Sinn fungieren als Input-Grosen Indikatoren des — gegenuber der bisherigen Forschung modifizierten — sozio-okonomischen Entwicklungsniveaus (Kapitel 8.2.1), des sozial-demographischen Problemdrucks (Kapitel 8.2.2) und die staatlichen Investitionszuweisungen, die als ein Ressourcentranfer aus der politisch-administrativen Umwelt in das lokale politische System interpretiert werden konnen (Kapitel 8.2.3). Auf Grundlage des Eastonschen Systemmodells lassen sich die Effekte der sozio-okonomischen Input-Variablen und die Wirkung parteipolitischer Mehrheiten in den entscheidenden kommunalen Gremien auf die kommunale Finanz- und Personalpolitik gemeinsam betrachten und in ein umfassendes empirisches Kausalmodell integrieren. Uber die konkrete Vorgehensweise im Rahmen der Modellierung ist allerdings zu reflektieren: Die Forschungspraxis in der Output-Forschung ist durch ein uneinheitliches Vorgehen gekennzeichnet (Kapitel 8.3.1), das kritisch zu betrachten ist: Die spezifizierten Modelle beruhen entweder auf einer Fehlinterpretation des eigentlichen metatheoretischen Modells oder die statistischen Verfahren implizieren eine Modellstruktur, die mit den Vorgaben Eastons nicht vereinbar ist (Kapitel 8.3.2). Die Folge ist u. a. eine einseitige Herausstellung der direkten Parteieffekte auf die Politikinhalte und eine Vernachlassigung ihrer Wirkungen im Rahmen des Input-Output-Konversionsprozesses. Es wird daher ein integratives Kausalmodell vorgeschlagen, das unter Bezug auf die eingefuhrten Input-, Politik- und Output-Variablen empirisch anzuwenden ist (Kapitel 8.3.3). Die inhaltliche Spezifikation ergibt sich u. a. aus einer Verknupfung mit Einstellungsdaten zu den finanzpolitischen Prioritaten der stadtischen „Parlamentarier“.
year | journal | country | edition | language |
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2000-01-01 |