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Gesellschaftslehre des Deutschen Idealismus

Friedrich Jonas

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Die Gesellschaftslehre des deutschen Idealismus ist nicht zu denken ohne die vorangegangene Entwicklung in England und Frankreich. Der Ein-flus der franzosischen und englischen Aufklarung ist bei Kant (1724 bis 1804), Fichte (1762–1814) und Hegel (1770–1831) deutlich spur-bar, das Ereignis der Franzosischen Revolution von entscheidender Be-deutung. Mit dem Idealismus, der kopernikanischen Wendung von Kant, findet Deutschland den Anschlus an die Bewegung der Emanzipa-tion, die seit mehr als hundert Jahren die Entwicklung seiner westlichen Nachbarn bestimmt. Auch Pufendorf, Thomasius und Christian Wolff waren hervorragende Kopfe.1 Aber bei aller Bedeutung, die sie fur die Uberlieferung der Tradition und deren Fortentwicklung hatten, blieben sie doch, verglichen mit Voltaire, John Locke und Rousseau, lokale Grosen. Mit dem Idealismus jedoch tritt Deutschland an die Spit-ze der theoretischen Entwicklung. Und die zentralen Probleme, die sich jetzt sowohl theoretisch als auch praktisch stellen, sind damit verbun-den, das die Spannung des Gedankens zu seiner gesellschaftlichen Wirk-lichkeit gros und bisweilen unuberbruckbar ist.

https://doi.org/10.1007/978-3-322-86652-3_3