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RESEARCH PRODUCT
[Evidence-based emergency medicine].
W. F. Dicksubject
Gynecologymedicine.medical_specialtyPediatricsEvidence-Based Medicinebusiness.industryResearchProfessional practiceGeneral MedicineAnesthesiology and Pain MedicineIntensive careEmergency MedicineMedicineHumansbusinessRandomized Controlled Trials as Topicdescription
„Evidence Based Emergency Medicine” (EBEM) ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Qualitatsmanagement immer haufiger verwendet wird. Er soll letztlich zum Ausdruck bringen, das Effektivitat und Effizienz von Methoden, Verfahren, Medikationen etc. – wo immer moglich – durch wissenschaftliche Beweise (erhoben in kontrollierten Studien oder abgeleitet aus Metaanalysen, aber auch beruhend auf „State of the Art Reviews”) belegt werden mussen, bevor sie in die arztliche Praxis umgesetzt werden.Wo dies nicht oder nicht mehr moglich ist, mus versucht werden, die zugrundeliegenden diagnostischen und therapeutischen Prinzipien im Nachhinein zu validieren. Nur so kann die Lucke zwischen Forschung einerseits und klinischer Praxis andererseits uberbruckt und zugleich uberwunden werden. Den Befurwortern einer strikten EB(E)M stehen Skeptiker gegenuber,die EB(E)M nur als eines von mehreren moglichen Konzepten verstanden wissen mochten. Angesichts der Tatsache, das vermutlich mehr als die Halfte notfall- und intensivmedizinischer Methoden nicht „evidence based” angewendet wird, stellt sich auch die Frage, ob randomisierte Studien mit Kontrollgruppen, die das Auslassen etablierter – wenn auch wissenschaftlich nicht bewiesener klinischer – Prinzipen beinhalten, ethisch vertretbar sind. Markante Beispiele solcher Verfahren, fur die in jungster Zeit ein wissenschaftlicher Beweis angemahnt wird, sind u.a.: ·*die medikamentose Behandlung des Herzkreislaufstillstands, ·*die Notfallmedikation beim Asthmaanfall, ·*die initiale Schocktherapie bei unkontrollierbaren traumatischen Blutungen, ·*die endotracheale Intubation beim Patienten mit Kammerflimmern, ·*die Notwendigkeit und ggf. das Ausmas der initialen Beatmung bei Patienten mit Herzkreislaufstillstand, ·*die ACD- bzw. Vest-Reanimation Anhand einzelner typischer Beispiele, aber auch anhand der Anforderungen an Designs moderner Studien (Patientenzahlen, Powerkalkulation, Realisierbarkeit etc.) werden bei Wurdigung der Forderungen nach EBEM deren Probleme und Gefahren (Verweigerung der Kostenubernahme nicht EBEM basierter Verfahren durch die Kostentrager und Administratoren etc.) verdeutlicht.
year | journal | country | edition | language |
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1999-01-20 | Der Anaesthesist |