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RESEARCH PRODUCT
Diffraction lattices in precious opal
Ernst Baiersubject
PharmacologyCellular and Molecular NeurosciencePhilosophyMolecular MedicineCell BiologyMolecular BiologyHumanitiesdescription
Im Jahre 1933 konnte der Verfasser anhand umfangreicher goniometrischer Messungen nachweisen, dass im Edelopal — einem nahezu rontgenamorphen Gel — irgendwelche dreidimensionalen, lichtoptisch wirksamen, periodischen Systeme (Beugungsgitter) wirksam sind. Uber die Geometrie, insbesondere uber die Symmetrie dieser Systeme, konnten genaue und verbindliche Angaben gemacht werden; uber ihre materielle Natur hingegen war beim damaligen Stand der Untersuchungsmethoden nichts zu ermitteln. Vor einigen Jahren ist es nunmehrPense (Mainz, Institut fur Mineralogie) gelungen, im Abdruckverfahren diese Beugungsgitter elektronenmikroskopisch sichtbar zu machen. Sie bestehen aus regelmassig im Raum verteilten kleinen Hohlen, die sich zwanglos als Zwickel zwischen dichtgepackten, gleich grossen Kugelchen — vermutlich Chalcedon-Spharolithen — ausdeuten lassen. Der Edelopal ist damit nach Kunststofflatices und gewissen Viren ein weiteres Beispiel fur «Kristalle aus ubermolekularen Bausteinen». Es liegt nahe, den Edelopal auch genetisch gleich zu erklaren wie die entsprechenden Produkte des Lebens bzw. der organischen Chemie, namlich aus dem einfachen Packungseffekt ursprunglich im Dispersionsmittel gegeneinander beweglicher Kugelchen im Verlauf eines Sedimentations- oder Abquetschungsvorgangs. Gewisse Beobachtungen scheinen mir aber diese an sich gewiss plausible Erklarung hier zu verbieten: Edelopal pflegt namlich in ausgesprochenen Pseudomorphosen nach Fossilien, Oolithen u.a. Bildungen aus kristallinem Calcit aufzutreten, und zwar bei oft bester Erhaltung feinster morphologischer Details. Dieser Befund vertragt sich schlecht mit der Annahme von erst nachtraglich sich ordnenden, vorgebildeten Spharolithen. Eher konnte man daran denken, dass ein schon in den nachher verdrangten Kristallen bestehender Uberrhytmus lichtoptisch wirksamer Periode (verschrankte Gleitlamellen, Entmischungen u.dgl.) den Verteilungsplan der Spharolithzentren bestimmt hat. Dabei sei daran erinnert, dass lichtoptisch wirksame Systeme bei einigen Kristallarten beschrieben sind.
year | journal | country | edition | language |
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1966-03-01 | Experientia |