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Reaktionen der Pflanze auf Umweltstress

H. Craig HellerJürgen MarklSally D. HackerDavid SadavaDavid M. Hillis

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Faszination Forschung: Gelingt es Wissenschaftlern, krankheitsresistenten Weizen zu zuchten? Im Jahr 1998 stellte der Pflanzengenetiker William Wagoire aus Uganda an den Stangeln der Weizenpflanzen, die er zuchtete, zu seinem grosen Erstaunen rote Pusteln fest. Der Pilz, der die Pusteln verursachte, der Getreideschwarzrost (Puccinia graminis), war 25 Jahre zuvor vermeintlich ausgerottet worden. Damals kreuzte man ein Gen aus Roggen in Weizen ein, das ihn resistent gegen diese Pilzkrankheit machte. Durch diesen bahnbrechenden Erfolg gelang es, eine Nutzpflanze, die ein Drittel der menschlichen Ernahrung liefert, vor dem Befall mit einem verheerenden Pilz zu bewahren. Auch wenn zwei Generationen von Landwirten weltweit noch nie eine Getreideschwarzrostepidemie erlebt haben, ist ihre Geschichte gut dokumentiert. Die alten Romer beschworen die Gottheit Robigus, den Pilz von ihrem Getreide fernzuhalten. Im 17. Jahrhundert mussten die Siedler in Massachusetts fast verhungern, weil ihr Weizen mit dem Getreideschwarzrost infiziert war. Im Jahr 1917 fiel einer Epidemie in den Vereinigten Staaten fast ein Drittel der Ernte zum Opfer, was verbreitet eine Panik ausloste. Mithilfe von DNA-Markern identifizierte Wagoire die Linie des Getreideschwarzrosts, den er gefunden hatte. Durch einen Vergleich mit den bekannten Linien, die in wenigen Labors aufbewahrt waren, wurde klar, dass er auf eine ganz neue, bislang unbekannte Linie gestosen war. Fraglos hatte Ug99 (fur Uganda 1999) eine Moglichkeit entwickelt, den Resistenzgenen in modernem Weizen zu entgehen.

https://doi.org/10.1007/978-3-662-58172-8_38