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RESEARCH PRODUCT
Theoretische Annahmen, Untersuchungsanlage und Hauptbefunde
Katharina SobotaOtto BenkertHans Mathias Kepplingersubject
description
Psychische Erkrankungen werden im Unterschied zu korperlichen Erkrankungen als Bedrohung bzw. Verlust der Personlichkeit betrachtet, weil sie den Patienten als ganzen und nicht nur seinen Korper betreffen. Dadurch vernichten oder gefahrden sie die Identitat der Betroffenen, ihr Selbstwertgefuhl und ihre Selbstkontrolle. Der Betroffene hat nicht nur eine Krankheit, er wird von ihr besessen. Die gleichen oder zumindest ahnliche Bedrohungen gehen auch von den Psychopharmaka aus: Auch sie stellen einen Eingriff in die Identitat der Anwender dar, die sich ihren Wirkungen ausliefern. Das dies auch auf andere Medikamente zutrifft, spielt dabei keine Rolle, weil diese tatsachlich oder scheinbar die Personlichkeit unberuhrt lassen. Die Angst vor Kontrollverlust betrifft daher sowohl die psychischen Erkrankungen als auch ihre medikamentosen Behandlungsweisen.
year | journal | country | edition | language |
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1995-01-01 |