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Mechthild Dreyer

Menschliches Leid – Versuch einer Sinngebung aus philosophischer Sicht

Leid gehort zur Kontingenz menschlichen Lebens. Angesichts nicht abwendbaren Leides stellt sich jedoch die Frage, wie es mit menschlichem Gluck vereinbar ist oder – die Existenz eines guten Gottes voraussetzend – wie Gottes Gute es zulassen kann. Der Beitrag bietet auf der Grundlage der Consolatio philosophiae des spatantiken Philosophen Boethius und der Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz zwei philosophische Zugange zum Thema. Sie zeigen, dass diese Fragen zufriedenstellend nur beantwortet werden konnen, wenn der Blick uber die eigene Existenz hinaus auf das Ganze von Welt und Dasein geweitet wird. Das aber fuhrt zu der Frage, ob der Mensch uberhaupt uber die fur eine solche Sicht notw…

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Der Tod: Ende oder Anfang der Philosophie?

Auf den ersten Blick scheint die im Titel formulierte Alternative sehr leicht entscheidbar zu sein.1 Der Tod als das Lebensende ist selbstverstandlich auch das Ende der Philosophie. Denn Philosophie ist das Produkt menschlicher Tatigkeit. Tatigkeiten verlangen zu ihrem Vollzug Leben als Grundlage. Folglich kann es dort keine Philosophie geben, wo es kein Leben mehr gibt.

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Nachwort der Herausgeber

Krankheit, Leid und Tod gehoren zur Existenz der Menschen, sie werden verdrangt und drangen sich doch mit Macht immer wieder auf, sei es in Form von Kriegen, Naturkatastrophen, Seuchen, Terroranschlagen oder von personlichen Schicksalsschlagen. Sie zerstoren die Illusion einer heilen und gerechten Welt, die Illusion der eigenen Unverletzlichkeit und das Selbstwertgefuhl. Wer Leid erfahrt, fragt nach Grunden fur sein Schicksal, mochte Verantwortlichkeiten und Schuld benennen, sucht nach dem Sinn der Muhsal, nach einer Antwort auf die Frage: Wozu soll dies am Ende gut sein? Diese Frage stellt sich umso intensiver, je schwerer das Leid, je groser die existenzielle Krise und je junger der Betro…

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