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Nachwort der Herausgeber

Mechthild DreyerMonika Seibert-grafeTonke DennebaumTheodor Junginger

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Krankheit, Leid und Tod gehoren zur Existenz der Menschen, sie werden verdrangt und drangen sich doch mit Macht immer wieder auf, sei es in Form von Kriegen, Naturkatastrophen, Seuchen, Terroranschlagen oder von personlichen Schicksalsschlagen. Sie zerstoren die Illusion einer heilen und gerechten Welt, die Illusion der eigenen Unverletzlichkeit und das Selbstwertgefuhl. Wer Leid erfahrt, fragt nach Grunden fur sein Schicksal, mochte Verantwortlichkeiten und Schuld benennen, sucht nach dem Sinn der Muhsal, nach einer Antwort auf die Frage: Wozu soll dies am Ende gut sein? Diese Frage stellt sich umso intensiver, je schwerer das Leid, je groser die existenzielle Krise und je junger der Betroffene ist. Die Antwort darauf ist Teil der Bewaltigung des Leids und ebenso bedeutsam wie die medizinischen Masnahmen. Den unterschiedlichen Sichtweisen von Philosophie, Religion und Medizin auf das Leid sind die Beitrage dieses Buchs gewidmet. Die Sinnfindung ist eine wesentliche Kraft zur Bewaltigung von Leid. Allerdings findet nicht jeder im Leid einen Sinn, fur jeden ist das Leid jedoch ein Weg zu einem bewussteren Leben. Je mehr die Krafte des Kranken beeintrachtigt sind, umso mehr bedarf er der Kraft seines Umfelds. Liebe, Zuwendung und Wertschatzung sind die starksten menschlichen Krafte, um menschliches Leid zu uberwinden.

https://doi.org/10.1007/978-3-662-63085-3_6