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AUTHOR
Jürgen Schiener
Kompetenzdiagnostik an der Hochschule
Der Beitrag gibt einen Uberblick uber die Moglichkeiten von Kompetenzmessungen – verstanden als standardisierte Erhebung des fachlichen und methodischen Konnens von Studierenden – fur eine Evaluation von Studium und Lehre. Ausgehend von der Uberlegung, die im schulischen Bereich bereits etablierten Methoden der Kompetenzdiagnostik auch im Hochschulbereich anzuwenden und so Probleme der bisherigen Evaluationspraxis zu uberwinden, skizzieren wir zunachst den methodischen „State of the Art“ der modernen Kompetenzdiagnostik. Sodann gehen wir auf Besonderheiten und Herausforderungen einer Ubertragung auf den Hochschulbereich ein. Anschliesend resumieren wir aktuelle Forschungsbemuhungen und pras…
Einstellungen und Verhalten gegenüber geflüchteten Menschen : Ist die räumliche Distanz von Bedeutung?
Die klassische Kontakthypothese aus der Forschung zu Fremdenfeindlichkeit postuliert einen negativen Zusammenhang: Je mehr und intensivere Kontakte zu einer ethnischen Minorität bestehen, desto eher werden Vorurteile reduziert und desto geringer sind fremdenfeindliche Einstellungen. Empirisch konnte dieser Effekt vielfach bestätigt werden. In unserem Beitrag untersuchen wir eine Erweiterung dieser „sozialen“ Kontakthypothese hin zu einer „räumlichen“ bzw. „geografischen“ Kontakthypothese. Konkret geht es um die Frage, ob Einstellungen gegenüber geflüchteten Menschen davon abhängen, inwieweit Befragte durch ihren Wohnstandort Kontakt bzw. eine räumliche Nähe zu Flüchtlingsunterkünften haben.…
Weiterbildung im betrieblichen Kontext
Der Beitrag analysiert mit Hilfe eines „Linked Employer-Employee-Datensatzes“ aus dem Projekt „Berufliche Weiterbildung als Bestandteil Lebenslangen Lernens“ (WeLL) die Chancen auf betriebsinterne und betriebsexterne berufliche Weiterbildung von Beschaftigten nach individuellen Merkmalen der Beschaftigten und betrieblichen Merkmalen des beschaftigenden Unternehmens. Humankapital- und segmentationstheoretisch wird argumentiert, dass nicht nur die empirisch vielfach dokumentierte individuelle Qualifikation der Beschaftigten ausschlaggebend fur deren Weiterbildungschancen ist, sondern auch die betriebliche Qualifikationsstruktur und deren Interaktion mit der individuellen Qualifikation. Diese …
Statuseffekte beruflicher Weiterbildung im Spiegel des Mikrozensus
Insgesamt ergeben die hier vorgelegten empirischen Analysen auf Basis der kumulierten Querschnittdatensatze des Mikrozensus (1989–2004) ein plausibles Bild fur die Situation der Weiterbildung in Deutschland. Die Daten stutzen den Ruckgang der Weiterbildungsbeteiligung seit Mitte der 1990er Jahre, wie er auch im Berichtssystem Weiterbildung vorzufinden ist. Die soziale Ungleichheit im Zugang zur Weiterbildung ist insbesondere nach der allgemeinen und beruflichen Vorbildung ausgepragt und verstarkt die Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen im Laufe des Erwerbslebens. Der Zusammenhang zwischen beruflicher Weiterbildung und dem sozialen Status von Erwerbstatigen ist stark. Er durfte jedoch …