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Gerd Mielke

Regierungszentralen zwischen Formalität und Informalität

In allen formalen Organisationen entwickeln sich informelle „Parallelstrukturen“. Dies gilt auch fur Regierungszentralen wie die Staatskanzleien und Staatsministerien auf Landesebene. Die formale Struktur, wie sie die Organisations- und Geschaftsverteilungsplane festgelegen, wird unweigerlich durchwirkt und umwoben von einem Netzwerk informeller Kommunikations- und Interaktionsmuster. Dieser Grundtatbestand der informellen Durchwirkung von Regierungszentralen, also die informellen Schleichpfade neben dem offiziellen Dienstweg; die oftmals kaum in ihren Ursprungen und Entwicklungen zu erkennende Verlagerung von Kompetenzen; die damit einhergehende Herausbildung informeller Hierarchien, welch…

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„It’s not dark yet, but it’s getting there”

Zusammenfassung„Critical elections“ haben eine spezifische Vorgeschichte: Sie bringen „weniger normale“ Wahlergebnisse mit auffälligen Veränderungen im sozio-ökonomischen, kulturellen und auch im politischen Vor- und Umfeld in Zusammenhang. Die These des amerikanischen Wahlforschers Valdimer Orlando Key jr. von den „critical elections“ und den Kontextveränderungen in ihrem jeweiligen Vorfeld führt im Umkehrschluss zu der Hypothese, dass markante Kontextveränderungen ihrerseits „critical elections“ mit Umbrüchen in der Wählerschaft auslösen. Diese Hypothese wird hier auf die kommende Bundestagswahl 2021 bezogen. Als markantestes Merkmal wird dabei die Neupositionierung der Grünen im Parteien…

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Auf dem (Rück-) Weg zur „Demokratiewissenschaft“?

In der Politikwissenschaft, wie auch in allen anderen Disziplinen der modernen Sozialwissenschaften, hat uber Jahrzehnte hinweg eine ungebrochen intensive Differenzierung und Spezialisierung der Forschung zur Herausbildung immer neuer Forschungsfelder gefuhrt. Auf diesen neuen Forschungsfeldern haben sich in aller Regel sehr zugig auch neue, spezifische theoretische und methodische Diskurse etabliert.

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Die Grünen als neuer Pol im deutschen Parteiensystem?

Zusammenfassung Vieles spricht dafür, die Grünen als die strategischen Gewinner der Legislaturperiode 2017–2021 einzuschätzen. Union und SPD haben als bislang tragende Säulen des bundesrepublikanischen Parteiensystems viel von ihrer einstigen Dominanz eingebüßt. Das nicht nur mit Blick auf den zum Teil dramatischen Rückgang ihrer Stimmenanteile, sondern vor allem für die starken Einbußen in ihren Traditionswählerschaften, die wiederum mit der Preisgabe ihrer jeweiligen „Markenkerne“ durch die christdemokratischen und sozialdemokratischen Parteieliten verbunden sind. Die Erschöpfung von Union und SPD einerseits und die gleichzeitige Stabilisierung der Grünen auf einem vergleichbaren Stimmenn…

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